Safaris der Extraklasse in Südafrika

Luxus-Safari - das heißt nicht nur schöne Lodges, exquisites Essen und guter Service. Dazu gehören auch ausgezeichnete, bestens ausgebildete Ranger, artgerechtes Verhalten im Busch, ein ökologischer Ansatz und Unterstützung der Bevölkerung, die in der jeweiligen Region lebt. All das bieten gute Safari-Unternehmen.

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Wir fahren in einem offenen Landrover durch das private Naturreservat Phinda im Osten Südafrikas. Es ist früher Abend, noch ist es hell. Doch die Dämmerung währt hier nur kurz, sehr schnell wird es dunkel sein. Plötzlich hält unser Ranger an und zeigt nach links. Dort steht ein mächtiger männlicher Löwe und schaut zu uns herüber. Leise informiert der Ranger per Funk seine Kollegen - das ist so Usus, wenn man große Katzen oder auch etwa Nashörner entdeckt.

Es dauert auch nicht lange, dann tauchen zwei weitere Landrover auf - mehr werden es nicht werden, denn eine Regel des südafrikanischen Ökotourimus-Unternehmens CC Africa lautet: nicht mehr als drei Autos pro "Sighting". Für Safari-Touristen ist das sehr angenehm, so bleibt das Gefühl, alleine mit den wilden Tieren zu sein. Die Autos bleiben in einiger Entfernung stehen, ganz nah heran fahren die Ranger nicht - nicht aus Furcht vor dem Löwen, sondern aus Respekt vor den Wildtieren. Ob sie näher herankommen, bleibt den Tieren selbst überlassen.

Der Löwe steht immer noch da. Die Autos scheinen ihm egal zu sein. Dann setzt er sich in Bewegung. Er läuft vor uns den Weg entlang. Die drei Landrover folgen ihm in kleiner Entfernung. Alle paar Minuten übernimmt ein anderes Auto die Führung - auch das ist eine CC-Africa-Regel, denn alle Touristen sollen die gleichen Chancen haben, diesem prächtigen Löwen nahe zu sein. Dann verschwindet er den Hügel hinunter.

Inzwischen ist es dunkel. Den Weg zu verlassen - in Reservaten wie Phinda darf man das, in Nationalparks nicht - geht jetzt nicht mehr, so können wir ihm nicht folgen. Wir müssen auf den Wegen bleiben. Doch die drei Ranger haben eine Ahnung, wo der Löwe wieder auftauchen könnte. Sie fahren an den Fuß des Hügels. Im Dunkeln warten wir gespannt.

Plötzlich brüllt der Löwe. Er steht offenbar direkt neben unserem Auto hinter einem Busch - zu sehen ist er nicht. Sein Gebrüll aus dem Dunkeln geht durch Mark und Bein - ein unheimliches Gefühl, aber auch ein aufregendes. Dann kommt der Löwe aus der Böschung heraus, geht nahe an unserem Auto vorbei und verschwindet in der nächsten Böschung. Wir sind erregt und tief bewegt von diesem Afrika-Erlebnis.

Die Ranger kannten diesen Löwen und vermuteten, daß er zu seinem Rudel wollte. Und wo das war, wußten sie auch. So hatten sie uns zu genau der richtigen Stelle bringen können. Viele Guides und Ranger in Afrika kennen ihr Gebiet bestens. Doch die CC-Africa-Ranger sind eine besondere Spezies. Sie müssen ein wochenlanges, intensives, sehr anstrengendes Training durchlaufen. Sie wissen viel über Flora und Fauna und bilden sich ständig weiter.

Und sie konzentrieren sich nicht nur auf die berühmten "Big Five", also Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel. Nein, sie kennen auch Vögel, Reptilien und Insekten, ebenso Pflanzen, oft auch deren medizinischen Gebrauch. Um Safari-Touristen den Blick auf anderes als die Big Five zu öffnen, hat jetzt jede CC-Africa-Lodge zehn "Star Birds", zehn Vögel, die in der Region um die Lodge vorkommen und die es zu finden gilt - manche davon sind häufig und leicht zu sehen, andere selten und schwierig. Diese Suche nach den Vögeln scheint bei den Besuchern auch sehr gut anzukommen.

Die Ranger sind nur zu froh, wenn sie ihr fundiertes Wissen an interessierte Besucher weitergeben können. Ein besonderes Erlebnis ist, wenn die Ranger mitten im Busch die Sternbilder an dem weiten afrikanischen Sternenhimmel erklären - zu einem Drink. Denn während der "game drives", also der Fahrten durch Busch oder Savanne, gibt es immer eine Pause mit Kaffee, Tee und Plätzchen oder Drinks und Snacks, je nach Tageszeit. Dazu wird ein Tisch mit Tischdecke aufgestellt - bei einem Safari-Unternehmen wie CC Africa hat eben alles Stil.

Übrigens: Gefährlich ist es nicht, in offenen Landrovern durch den Busch zu fahren. Die Tiere nehmen meist wie der Löwe keine Notiz von den Autos. Und falls doch, können die Ranger das früh genug erkennen und wegfahren. Außerdem haben sie in Südafrika sicherheitshalber ein Gewehr dabei. Aber kalt kann es sein in den offenen Landrovern. Auch da ist vorgesorgt: Jedes Auto ist mit Decken ausgestattet (und mit Regenponchos).

CC Africa ist ein Beispiel, das zeigt, was man von guten Safari-Unternehmen erwarten kann. Die Lodges sind keine Riesenhotels. Sie sind überschaubar, oft sogar klein und intim, im Ngala Tented Camp etwa gibt es nur sechs Zelte für je zwei Personen. Das Camp liegt im Ngala Private Game Reserve direkt am Krüger-Nationalpark. Alle Lodges sind mitten in den Reservaten, architektonisch einfühlsam eingefügt.

Man hat immer einen herrlichen Blick - die Phinda Rock Lodge etwa liegt auf einem Felsen und bietet einen weiten Blick über das Reservat, das Ngala-Zelt-Camp ist an einem ausgetrockneten Flußbett, hier wie dort kann man oft Tiere beobachten, während man frühstückt oder sich ausruht.

Wie die Ranger sind auch die Küchenchefs gut ausgebildet. Wichtig ist dem Ökotourismus-Unternehmen das persönliche Element. So erklären die Küchenchefs selbst vor jedem Essen, was es gibt. Und sie geben auch gerne ihre Rezepte weiter.

Unternehmen wie CC Africa tun aber nicht nur einiges dazu, Flora und Fauna zu erhalten, sondern unterstützen auch die Bevölkerung. Die Philosophie sei, sich um Tiere, Land und Leute zu kümmern, erklärt Lucille Korwin-Kossakowski, Managerin im Ngala Tented Camp. "Das sind die drei Beine eines Topfs. Fehlt ein Bein, verliert der Topf die Balance."

So wurde 1992 die "Africa Foundation" gegründet, eine Stiftung, die etwa Schulen, Krankenhäuser und HIV-Projekte in den Orten bei den Lodges finanziert. In manchen Camps werden Führungen durch die Dörfer angeboten. Wer CC-Africa-Lodges besucht, unterstützt automatisch diese Stiftung, denn ein Teil des Geldes wird für die Africa Foundation abgezweigt.

Es lohnt also, sich auf Luxus-Safaris, wie sie solche Unternehmen anbieten, einzulassen. Man kann einen solchen Urlaub nach Herzenslust genießen, sich verwöhnen lassen und unter kompetenter Führung die einzigartige afrikanische Tierwelt erleben - und hilft dabei auch noch den Menschen.

Ursula Gräfen

Reisetips

Südafrika ist ein sehr großes Land mit über einer Million Quadratkilometern. Hauptstadt ist Pretoria. Mit seinen vielen Nationalparks und Naturreservaten ist das Land beliebtes Ziel von Safari-Touristen.

Anreise und Einreise:

Von Deutschland aus fliegen etwa Lufthansa und South Africa Airways nach Südafrika. Deutsche Staatsangehörige benötigen bei einem Aufenthalt bis zu 90 Tagen einen Reisepaß, der nach Ablauf des Besuchs noch mindestens 30 Tage gültig sein muß.

Reisezeit:

Südafrika lohnt sich das ganze Jahr als Reisezeit.

CC Africa:

Das Ökotourimus-Unternehmen Conservation Corporation Africa hat Camps und Logdes im südlichen Afrika, in Ostafrika und Indien. Allein in Südafrika gibt es 20 Camps in sechs Regionen. Preisbeispiel für 2007: im Ngala Tented Camp oder in der Phinda Rock Lodge ab 3500 Rand (etwa 378 Euro) inklusive Vollpension und Safari-Aktivitäten (gilt für ein bis drei Nächte, bleibt man länger, kostet es weniger).

Informationen:

CC Africa Gut Burwinkel / Laubach 26a 40822 Mettmann Telefon: 021 04 / 83 19-69 E-Mail: info@ccafrica.eu Internet: www.ccafrica.com

Medizintips

Faustregel für die Malaria-Beratung

Wer nach Südafrika fährt, braucht natürlich eine gute reisemedizinische Beratung. Das Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf empfiehlt die Standardimpfungen, vor allem gegen Tetanus und Diphtherie, aber auch gegen Polio. Zusätzlich können Impfungen gegen Hepatitis A und Typhus (wenn etwa Rucksackreisende Hygienemängel in Kauf nehmen), gegen Hepatitis B (wenn soziale Kontakte absehbar sind) und bei möglichen Tierkontakten auch gegen Tollwut nötig sein.

Auch Malaria ist ein Thema. Die Malaria-Beratung für Südafrika-Touristen ist aber nicht einfach. Denn das Risiko schwankt je nach Saison durch klimatische und geographische Einflüsse. Das wiederum hat Einfluß auf die jeweils nötige Prophylaxe. Deshalb sollte man sich erkundigen, wie die aktuelle Situation im Reisegebiet ist.

Primär geht es um die Frage: Ist eine Chemoprophylaxe nötig, oder reicht ein sorgfältiger Mückenschutz aus? Dr. Klaus Volkmer vom CRM hat eine Faustregel: Er rät dann zur Chemoprophylaxe, wenn es sich um eine Safari oder ein Trekking handelt, bei kurzer Reisedauer in der Regenzeit (November bis Mai), wenn Plasmodium falciparum die im Reisegebiet vorherrschende Parasitenart ist, wenn Resistenzen vorhanden sind, wenn geplante Unterkünfte wohl nicht mückensicher sind, wenn abends Außenaktivitäten geplant sind und wenn vor Ort nicht immer ein Arzt zu erreichen ist. Empfohlen wird entweder Mefloquin, die Kombination Atovaquon/Proguanil oder Doxycyclin. Ansonsten könnten sich Touristen meist mit gutem Mückenschutz begnügen. Es kann aber sinnvoll sein, ein Stand-by-Medikament mitzugeben. (ug)

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