Naturnahe Ferien im Süden der Türkei

Wer bei einer Türkei- Reise Land und Leute kennen lernen, aber große Ferienanlagen meiden möchte, der ist am Bafasee im Club Natura Oliva gut aufgehoben.

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Touristen aus aller Welt zieht es in die Türkei, weil man hier viel für sein Geld bekommt. Die meisten der Ferienanlagen - vor allem um Antalya im Süden - sind daher seit Jahren überlaufen. Ganz andere, ebenso günstige, aber ruhigere und naturnahe Ferien können Urlauber am Bafasee zwischen Milet und Herakleia erleben. Hier wurde auf dem Gelände eines antiken Steinbruchs ein typisches Dorf der Ägäis nachgebaut: die Ferienanlage Club Natura Oliva.

Die elf Häuschen der Anlage fügen sich wie selbstverständlich in den Hang, wo sie, umgeben von knorrigen Olivenbäumen, einen einzigartigen Ausblick auf den See und das dahinter aufragende Latmosgebirge gewähren. Das vom deutschen Naturreise-Anbieter Dr. Koch initiierte und in Absprache mit einheimischen Autoritäten umgesetzte umwelt- und sozialverträgliche Konzept ist vom World Wildlife Fund (WWF) mit einem Umweltpreis ausgezeichnet worden.

Der Bafasee war einst der Golf von Herakleia, ist aber im Laufe der Jahrhunderte vom Meer abgeschnitten worden. Sein Wasser ist noch immer leicht salzhaltig und sehr fischreich. Der sechs mal zwölf Kilometer große See ist in ein von Wäldern und Olivenhainen bedecktes Hügelland eingebettet. Im Norden und Osten erhebt sich das wild zerklüftete Latmosgebirge. Hier haben Forscher die ersten prähistorischen Felsmalereien im westlichen Kleinasien entdeckt. Ausgrabungen legten Tempelanlagen aus karischer, griechisch-hellenistischer und byzantinischer Zeit frei. Klosterruinen erinnern an das frühe Mönchsleben. In Sichtweite zur Ferienanlage etwa liegt die byzantinische Klosterinsel Hayalet. So mancher Urlauber erobert sich den Kulturreichtum auf ausgiebigen Wanderungen.

Das Gebiet ist zudem ein noch wenig bekanntes Naturparadies, das vor allem unter Ornithologen und Botanikern beliebt ist. Hier gibt es Seidenreiher und Eisvögel, Krauskopfpelikan und Zwergohreulen, bunt gefärbte Heuschrecken, eidechsenähnliche Hardune, Schildkröten, Laubfrösche, sogar ein Chamäleon wurde gesichtet. Auf den Kalkböden der Gegend wachsen mehr als 30 verschiedene Orchideenarten. Auch in der Anlage und um sie herum blühen exotische Pflanzen und tummeln sich Tiere - Katzen, Hunde, Ziegen, Hühner, Schwalben, Möwen, Tauben und riesige Hirschkäfer.

Naturnah ist auch das Essen. Alle Zutaten der im Club Natura Oliva angebotenen Gerichte werden auf den Bauernmärkten der Umgebung eingekauft. Zum Frühstück und Abendessen trifft man sich auf einer überdachten Terrasse am Seeufer. Es gibt reichlich Gemüse, Salat, Oliven und Käse, und mitunter bereitet der Koch den frisch gefangenen Fisch vor den Augen der Besucher am offenen Grill zu. Wer tagsüber nicht auf Exkursion ist, kann auch mittags einfache Gerichte ordern.

Mit dem Dolmus, dem türkischen Sammeltaxi, sind hübsche Orte der Umgebung wie Milas und Herakleia, bedeutsame Städte wie Bodrum, Kusadasi und Selcuk sowie historische Sehenswürdigkeiten, allen voran Milet, Didyma und Ephesus, gut und preiswert zu erreichen. In Milas ist dienstags Markt, wo es außer Obst und Gemüse sowie Brot, Wurst und Käse auch viele Textilien gibt, deren Markennamen in der Regel "entliehen" wurden, weshalb sie entsprechend günstig, von der Qualität her jedoch oft mangelhaft sind.

Vor allem lohnt sich ein Ausflug nach Ephesus, wohin man mit dem Dolmus etwa anderthalb Stunden unterwegs ist. Ephesus (griechisch Ephesos) war im Altertum eine der berühmtesten griechischen Städte Kleinasiens (heute Türkei). Bedeutung erlangte die einstige Hafenstadt nach 133 v. Chr. auch als Sitz des Prokonsuls der Provinz Asia im Römischen Reich. Heute ist Ephesus eine der touristischen Hauptattraktionen der Türkei. Mehrere Hunderttausend Besucher jährlich wandern durch die Anlage, deren Prachtbauten die Celsus-Bibliothek, die luxuriösen Bäder und Hanghäuser sowie das Amphitheater darstellen. Auch für das Christentum hat der Ort eine herausragende Bedeutung: Im Epheserbrief (Neues Testament) etwa wendet sich der Apostel Paulus an die Gemeinde der Stadt, im großen Theater soll er die Auseinandersetzung mit den Devotionalienhändlern des Artemistempels gehabt haben.

Pete Smith

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