Faszination über den Dächern von Kapstadt

Mit der Seilbahn auf den Tafelberg, mit dem Boot nach "Robben Island", mit dem Auto ans Kap der Guten Hoffnung: Viele Ziele gibt's in der Region Kapstadt. Ein Highlight ist immer präsent - der Himmel über Afrika.

Von Michael Eiles Veröffentlicht:
Beeindruckende Landschaft im äußersten Süden Afrikas: Kapstadt mit dem Tafelberg. © dpa

Beeindruckende Landschaft im äußersten Süden Afrikas: Kapstadt mit dem Tafelberg. © dpa

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Mal mutet er mitteleuropäisch, mal märchenhaft an, wenn die Wolken die Bergspitzen umspielen oder in vielen Ebenen vorüberziehen: Der Tafelberg, Mittelpunkt Kapstadts und umgeben von Vororten, hat seinen ganz eigenen Reiz.

Dieser Berg hat ein besonderes Verhältnis zu den Wolken. Mal ist er wolkenfrei, mal breiten sich oben auf der Tafel Wolken aus, die an den Rändern herunter zu fallen scheinen. Diese Phänomen nennt man in Kapstadt ganz charmant Tischdecke. Natürlich kann man bei Tischdecken-Wetter nicht die sonst so großartige Aussicht vom Tafelberg aus genießen. Dazu kommt man bei besseren Bedingungen per Seilbahn oder per pedes auf die "Platte" - der Begriff Gipfel wäre nicht angemessen.

Ein Berg - und viele hundert Wege

Blick vom Tafelberg hinab auf Kapstadt aus 1086 Metern Höhe. © dpa

Blick vom Tafelberg hinab auf Kapstadt aus 1086 Metern Höhe. © dpa

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Einige hundert Wege führen auf den Berg. Möglich ist der Start von Downtown Kapstadt aus, aber auch in der Nähe der Seilbahnstation kann die Tour beginnen. Auch dieser relativ kurze Weg über knapp 90 Minuten hat es in sich und darf nicht unterschätzt werden. Festes Schuhwerk und passende Kleidung sollten eingeplant werden. Die Steine sind hart und das Wetter wechselt an der Küste sehr schnell. Auch Trainierten geht es bergauf schon mal auf die Pumpe, bergab können die Knie arg strapaziert werden.

Doch der Ausblick von unterwegs und besonders von ganz oben belohnt für die Strapazen: Downtown Kapstadt, das Stadtgebiet in seiner vollen Größe, das Stadion für die Fußball-Weltmeisterschaft, die ehemalige Gefängnisinsel Robben Island, der berühmte Nachbargipfel "Lion's Head", Camps Bay und natürlich das Meer und die benachbarte Bergwelt - alle diese Ziele lassen sich aus dieser einzigartigen Perspektive beobachten. Zu sehen ist auch der selbst als Aussichtspunkt bekannte Signal Hill, "Lion's Rump" genannt. Ein Besuch lohnt sich, ganz besonders während des Sonnenuntergangs. Ausgedehnte Spaziergänge zu verschiedenen View-Points sind auf dem Plateau ebenso möglich. Das geht aber am besten nach einer Seilbahnfahrt in der um sich selbst drehenden Gondel.

Zum Tafelbergmassiv und zum "Table Mountain National Park" gehört auch - nur durch ein Tal unterbrochen - das Kap der Guten Hoffnung. Der südwestlichste Punkt Afrikas (südlichster Punkt ist das benachbarte Kap Agulhas) ist ein Muss für Touristen. Starker Wind, irre Brandung, riesige Wellen. Das Motto: Nur schauen, nicht hinein gehen!

Brillenpinguine in der Nähe von Simonstown. © Auf Ballhöhe / mei (2)

Brillenpinguine in der Nähe von Simonstown. © Auf Ballhöhe / mei (2)

© Auf Ballhöhe / mei (2)

Besucher können hier am Kap ausgedehnte oder kürzere Wanderungen durch die karge Küstenlandschaft, auch zu den Nachbarstränden machen. Es macht auch Spaß, dem Meer einfach nur zuzuschauen. Der Sand in Haut und Haaren wird noch Tage danach an den Kapaufenthalt erinnern - und natürlich darf das obligatorische Beweisfoto nicht vergessen werden.

Kapstadt, mit über drei Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Südafrikas, ist einschlägigen Reiseberichten zufolge ein Schmelztiegel, in dem viele Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, Religion und Herkunft leben. Nicht umsonst nennen sich die Südafrikaner "Regenbogennation". Auch viele Deutsche und deutsch sprechende Menschen leben hier.

Wer am Kap die berühmte Tierwelt Afrikas sucht, muss Abstriche machen - aber nur auf den ersten Blick. Die "Big Five" werden in dieser Region nicht geboten. Das sind die fünf größten Säugetiere, Elefant, Nashorn, Leopard, Büffel, Löwe, die in Kapstadt an jeder Ecke als Holzfiguren verkauft werden. Zu entdecken sind im Nationalpark aber die "Little Five": Strauße, Zebras, Klippschliefer (eine Art Murmeltier), Pinguine, Paviane (Baboons). Bitte nicht füttern, diese Affen werden schnell aggressiv, wenn sie nicht zu ihrer Zufriedenheit versorgt werden! Wer mit dem Auto an Baboons vorbeifährt, sollte sein Fenster schließen und am besten gar nicht erst anhalten. Bei den Brillenpinguinen in Simonstown ist das anders. Man kann ohne Probleme halten und in kurzer Distanz an diesen Tieren vorbeigehen.

Abendessen an der Waterfront

Auf dem bis zu 90-minütigen Rückweg vom Kap kann man dann in Ruhe überlegen, wo man den Abend verbringen möchte. Darf es ein bisschen ruhiger sein, könnte die "Victoria & Alfred Waterfront" im alten Kapstädter Hafen eine Option sein. Cafes, Bistros, Bars und Restaurants reihen sich hier aneinander.

Wer noch ein wenig Aufregung vertragen kann, begibt sich in die Long Street, eine der ältesten Straßen Kapstadts, mit ihren victorianischen Gebäuden. Clubs, Discos oder verschiedene Restaurants mit internationaler Küche - die Bandbreite ist groß. Tagsüber ist die Long Street hervorragend zum Schlendern geeignet, vorbei an Cafes, Galerien, Antiquitäten- und Kunsthandwerkläden.

Und schließlich: der Sonnenuntergang. Der Strand von Camps Bay ist ein idealer Beobachtungsort - aber es gibt viele alternative Aussichtspunkte. Der Himmel über Afrika fasziniert - 24 Stunden am Tag.

www.kapstadt.de www.kapstadtmagazin.de www.dein-suedafrika.de www.southafrica.net

Lesen Sie dazu auch: Abenteuer am Makutsi River

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