In Asien ist Typhusschutz sinnvoll
Typhus wird meist in Indien und Pakistan sowie bei Reisen unter einfachen Bedingungen erworben.
Von Privatdozent Tomas Jelinek
Jedes Jahr erkranken weltweit 22 Millionen Menschen an Typhus abdominalis, etwa 200.000 Betroffene sterben daran. Die Erkrankung wird durch das Bakterium Salmonella en terica Serovar Typhi verursacht. Übertragen werden die Keime fäkal-oral durch verunreinigtes Trinkwasser oder kontaminierte Lebensmittel.
In Deutschland ist Typhus aufgrund der guten hygienischen Bedingungen selten geworden. Im Jahr 2010 wurden beim Robert Koch-Institut 71 Erkrankungen gemeldet. Fast 90 Prozent davon wurden aus dem Ausland importiert. Häufigstes Infektionsland war Indien, gefolgt von Pakistan. Mehr als die Hälfte der Erkrankten in Deutschland hatte sich in diesen beiden Ländern infiziert.
Typhusausbruch in Bombay
In den letzten Jahren mehren sich Berichte, wonach die Typhuserreger zunehmend Resistenzen gegen die eingesetzten Antibiotika zeigen. So kam es im Herbst 2011 zu einem Typhusausbruch in Bombay, bei dem sich die Erreger bei 70 bis 80 Prozent der Erkrankungen als resistent gegen die oral eingesetzten Chinolone erwiesen. Aus diesem Grund mussten viele Erkrankte in Kliniken intravenös mit Antibiotika behandelt werden.
Reisende in die Typhus-Endemiegebiete Asiens, Nordafrikas und Südamerikas sollten zur Vorbeugung von Infektionen über Maßnahmen der Trinkwasser- und Nahrungsmittelhygiene beraten werden. Eine Typhusimpfung ist zu empfehlen, wenn eine Reise unter einfachen Bedingungen mit niedrigen hygienischen Standards geplant ist.
Impfung ist wichtig
Besonders bei aktuellen Ausbrüchen und Katastrophen ist die Impfung wichtig. In Deutschland sind dazu ein Schluckimpfstoff (Typhoral® L), zwei parenterale Impfstoffe (Typhim Vi®, Typherix®) sowie zwei Kombinationsimpfstoffe mit Hepatitis A (ViATIM® , Hepatyrix®) zugelassen.
Die Schutzwirkung der Typhusimpfstoffe beträgt etwa 60 Prozent, sodass auch Geimpfte unbedingt auf sorgfältige Hygiene achten sollten.
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