"Gesundheit geopfert für den Ruhm"
NEU-ISENBURG (ug). Gedopt wird fast in jedem Sport. Zur Zeit ist Tennis in Verruf gekommen, nachdem der britische Tennisprofi Greg Rusedski des Nandrolon-Dopings überführt worden ist und sich nun auch Alt-Star John McEnroe aus den USA selbst geoutet hat.
Immer wieder hätten Tennis-Organisationen verlauten lassen, der Sport sei relativ sauber, faßt der britische Sender BBC zusammen. Doch nicht jeder habe diese Meinung geteilt.
Rusedski selbst hatte angekündigt, mehrere Dutzend seiner Kollegen würden ähnliche Werte im Doping-Test aufweisen wie er. Prompt ist McEnroe - "vom Rüpel zum Moralisten aufgestiegen", so die "Süddeutsche Zeitung" gestern - mit seiner Selbstanklage vorgetreten. Jahrelang habe man ihm "Steroide, die man eigentlich Pferden verabreicht", gegeben. "Irgendwann haben die dann festgestellt, daß die Dinger zu stark für mich waren."
Anfang des Jahres hatte der australische Tennissportler Andrew Ilie gesagt, das Dopingproblem im Tennis sei so groß, daß man es freigeben sollte. "Wenn dann die Spieler sehen würden, daß Leute auf dem Tennisplatz sterben, erst dann würden sie ihre Einstellung ändern", zitiert BBC. "Die Leute sind bereit, ihre Gesundheit zu opfern für drei Jahre Ruhm."