"Prinz Poldi" lockt Schüler auf den Fußballplatz

Von Bülent Erdogan Veröffentlicht:

Einen Anpfiff der besonderen Art erlebte in dieser Woche Lukas Podolski, Nationalspieler des 1. FC Köln: Nur einen Steinwurf vom RheinEnergie-Stadion entfernt hatten etwa 30 Kölner Schülerinnen und Schüler großen Spaß daran, die dritte Phase des Schulsport-Projekts "Fit am Ball - Der Schul-Cup von funny frisch" mit einem lauten Trillerpfeifenkonzert zu starten.

Nach Köln und Nordrhein-Westfalen sollen in den kommenden Monaten etwa 35 000 Schüler an über 1000 Schulen in ganz Deutschland an dem Präventions-Programm teilnehmen.

Das wissenschaftliche Projekt der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) fördert zusätzlichen Schulsport und Aufklärungsmaßnahmen und informiert über den Zusammenhang von ausreichender Bewegung, vernünftiger Ernährung, Streßbewältigung und Gesundheit.

Finanziert wird das Projekt zu einem großen Teil vom Kölner Chips-Hersteller Intersnack, Co-Sponsor ist die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Argrarwirtschaft CMA.

Professor Walter Tokarski, Rektor der DSHS, machte den Problemdruck deutlich. "20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind übergewichtig." Weitere 20 Prozent seien gefährdet, sagte er.

Bislang haben sich seit 2003 über 200 Schulen in NRW an "Fit am Ball" beteiligt. "Für uns ist es ein Riesenerfolg, daß jede dritte Schule die Aktion mit eigenen Mitteln fortführen will", sagte Projektleiter Dr. Jürgen Buschmann.

Und auch bei den Kindern kommt das Projekt laut einer Evaluation mit 8000 Schülern gut an, erläuterte Buschmann: Etwa 80 Prozent der Kinder gaben an, daß sie gelernt hätten, sich richtig zu ernähren, 70 Prozent wollen mehr Sport treiben. Jedes dritte Kind möchte in einen Fußballverein eintreten, jedes vierte in einen anderen Sportverein.

Bewerbungen von Schulen sind noch bis Ende November online möglich. Teilnehmen können Schüler der dritten bis sechsten Klasse. Höhepunkt des Projekts ist ein großes Abschlußturnier im Juni 2006, wenige Tage vor dem Start der Fußball-Weltmeisterschaft.

Außer dem 1. FC Köln und dem MSV Duisburg unterstützen unter anderen der Hamburger Sportverein, der 1. FC Kaiserslautern, Dynamo Dresden, der Eishockeyclub Kölner Haie und die Fußball-Weltmeisterinnen Steffi Jones und Silke Rottenberg sowie Hockey-Olympiasiegerin Marion Rodewald das Projekt.

Auch Lukas Podolski hatte viel Spaß an der Aktion. "Prinz Poldi" weiß um die Vorbildfunktion der Profikicker: "Fußball ist die Sportart Nummer eins", sagte er und machte sich auf den Weg zur Nationalmannschaft: Die DFB-Elf spielt am Samstag in Paris gegen Frankreich.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.fitamball.de

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