Schutzsperre für deutschen Skilangläufer sorgt für Streit

NEU-ISENBURG (Smi). Eine vom Internationalen Skiverband (FIS) beim Weltcup im finnischen Kuusamo verhängte Schutzsperre gegen den deutschen Skilangläufer Jens Filbrich sorgt weiter für Streit. Der Deutsche Skiverband (DSV) erwägt sogar, die FIS zu verklagen.

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Bei dem Oberhofener Filbrich war am Samstagabend bei einer Blutkontrolle nach seinem dritten Platz im 15-Kilometer-Lauf ein Hämoglobinwert von 17 Gramm pro Deziliter (g/dl) gemessen worden. Daraufhin war der Skilangläufer von einem weiteren Rennen am Sonntag ausgeschlossen worden.

Ein erhöhter Hämoglobinwert kann auf die verbotene Einnahme von Erythropoetin (EPO) hinweisen; direkt nachgewiesen werden kann ein Dopingverstoß mit EPO jedoch nur durch einen Urintest, der strukturelle Unterschiede zwischen humanem und rekombinantem Erythropoetin nutzt.

Daher werden Skilangläufer, die einen erhöhten Hämoglobinwert aufweisen, auch nicht bestraft, sondern nur mit einer sogenannten Schutzsperre von fünf Tagen belegt. Ein ähnliches Verfahren gilt im Radsport bei einem erhöhten Hämatokrit.

Filbrich und der Mannschaftsarzt des DSV, Dr. Ernst Jakob, haben gegen das Vorgehen der FIS protestiert. Jakob argumentiert, daß der im Reglement festgelegte Wert von 17 gar nicht überschritten wurde. Filbrich gibt darüber hinaus an, daß seine hohen Hämoglobinwerte genetisch bedingt und der FIS seit Jahren bekannt seien.

Jakob hat gestern einen Brief an die FIS geschrieben, in dem er um die sofortige Freistellung von Filbrich bittet. Das Ergebnis eines Urintests von Filbrich kann bis zu sechs Wochen dauern.

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