"Statistik weist zu hohe Zahl von Einwohnern aus"

FRANKFURT/MAIN (dpa). In Deutschland leben nach Einschätzung des obersten hessischen Statistikers einige Millionen Menschen weniger als angenommen.

Veröffentlicht:

Die nächste Volkszählung werde dazu führen, dass die Einwohnerzahl nach unten korrigiert werden müsse, sagte der Präsident des Hessischen Statistischen Landesamts, Eckart Hohmann, der Deutschen PresseAgentur dpa. "Wir haben viele Karteileichen in den Melderegistern." Die Größenordnung könne bis zu fünf Prozent betragen, das wären etwa vier Millionen Menschen. Ende 2007 gab es in Deutschland laut Statistik rund 82,2 Millionen Einwohner.

"Es ist vollkommen klar, dass die Adressregister nicht stimmen, sondern eher überschätzt sind", sagte Hohmann. Als Grund nannte er "die Eigenheiten unseres Melderechts": "Derjenige Ausländer, der ins Ausland verschwindet und sich nie wieder bei einer deutschen Meldebehörde sehen lässt, bleibt in Deutschland gemeldet."

Dazu komme, dass es seit der Wiedervereinigung keine Bevölkerungszählung mehr gegeben hat, dass die Adressregister dezentral geführt werden "und dass wir kein Personen- und Identifikationskennzeichen haben".

Die letzte Volkszählung datiert aus dem Jahr 1987. Für die nächste Zählung, den sogenannten Zensus 2011, werden zunächst die Melderegister überprüft und danach mit Stichproben bei zehn Prozent der Bevölkerung ergänzt.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Kommentar zum Umgang mit aggressiven Patienten in Frankreich

Klima der Gewalt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen