Hier haben Ärzte Zeit: "Pflege mit dem Plus"

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NEUSS (iss). Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Die Hausärzte haben Zeit für ihre Patienten und wissen wieder, warum sie diesen Beruf gewählt haben; die pflegebedürftigen Patienten werden kontinuierlich vom selben Arzt betreut und fühlen sich gut versorgt; die Pfleger schätzen die Kooperation mit dem Mediziner und die Krankenkassen sind zufrieden, weil ihre Versicherten besser versorgt werden, obwohl die Kosten sinken.

Gelungen ist die Realisierung der viel beschworenen "Win-Win-Win-Situation" dem Berliner Modellprojekt "Die Pflege mit dem Plus", an dem 38 Pflegeheime der Hauptstadt mit 3500 Bewohnern teilnehmen.

Sie arbeiten nach dem Prinzip der festen Heimärzte, das heißt mit angestellten Ärzten oder Niedergelassenen als festen Kooperationspartnern.

"Mehr menschliche Zuwendung, eine durchgehende medizinische Betreuung - die Lebenssituation der Menschen in 38 Berliner Pflegeheimen hat sich durch das Projekt spürbar verbessert", sagte Professor Rolf Kreibich, Leiter des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung.

Der feste Heimarzt sollte zu einer Pflicht werden.

Mit dem Projekt werde ein "Schrittmacher für eine effiziente und menschen-freundliche Arztbetreuung in Pflegeeinrichtungen" ausgezeichnet. Die Berliner hätten vorgemacht, wie es geht, das Vorbild müsse jetzt Schule machen, sagte Kreibich.

Er begrüßte, dass mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz alle Pflegeeinrichtungen die ärztliche Versorgung mit angestellten Heimärzten sicherstellen können. Das reicht aber nach Einschätzung der Jury nicht. "Die Bundesregierung sollte eine kontinuierliche Betreuung durch Heimärzte zur Pflicht erheben."

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