Ost-West-Vergütungsunterschiede? Das war gestern!

POTSDAM/COTTBUS (ami). Zwei neue Tarifverträge hat der Marburger Bund (MB) mit Kliniken in Brandenburg geschlossen.

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Die rund 300 Ärzte des größten märkischen Krankenhauses, des kommunalen Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus, erhalten laut MB deutlich höhere Bereitschaftsdienstentgelte als bisher. Mit Stundensätzen zwischen 25 und 32 Euro liegen die Bereitschaftsdienstvergütungen dort den Angaben zufolge über dem allgemeinen Niveau an kommunalen Krankenhäusern in Deutschland.

Die Bereitschaftsdienste sind in zwei Stufen gegliedert. Die Dienstzeit wird in Stufe eins mit maximal 40 prozentiger Arbeitsbelastung zu 90 Prozent als Arbeitszeit berechnet. In Stufe zwei darf die Belastung 49 Prozent nicht überschreiten, und die Arbeitszeit wird zu 95 Prozent berechnet.

Zudem wurde eine Vergütung für Medizinstudenten im Praktischen Jahr (PJ) von monatlich 400 Euro vereinbart. Beide Elemente - Bereitschaftsdienst- und PJ-Vergütung - betrachtet der MB-Landesvorsitzende von Berlin-Brandenburg Dr. Kilian Tegethoff als "nicht unwesentliche Wettbewerbsvorteile" in Zeiten eines zunehmenden Ärztemangels. Der Vertrag läuft bis Ende 2010.

Einen weiteren arztspezifischen Tarifvertrag hat der MB in Brandenburg mit den Elbe-Elster-Kliniken geschlossen. Für die Ärzte an den Klinik-Standorten in Elsterwerda, Finsterwalde und Herzberge gelten nun Regelungen, die dem MB-Vertrag mit dem privaten Klinikkonzern Sana entsprechen.

Zudem erhalten alle Ärzte eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro. Der Ost-West Unterschied bei der Vergütung der Ärzte gehöre in diesen Häusern nun der Vergangenheit an, so Manfred Husmann, MB-Verhandlungsführer und Geschäftsführer des Landesverbandes Berlin/Brandenburg.

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