Papilio kann Kindern Flügel verleihen

AUGSBURG (sto). Um Kinder davor zu bewahren, in ihrem späteren Leben in schwierigen Situationen mit Sucht- oder Gewaltverhalten zu reagieren, gibt es bereits seit 2002 das Programm Papilio.

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Gemeinsam sich und die Welt entdecken: Zentrale Ziele von Papilio.

Gemeinsam sich und die Welt entdecken: Zentrale Ziele von Papilio.

© Foto: imago

Ziel des Programms ist die frühe Förderung und Stärkung sozial-emotionaler Kompetenzen im Kindergartenalter. Das Papilio-Programm, das im gemeinnützigen beta Institut in Augsburg angesiedelt ist, wurde dort in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin sowie den Universitäten Augsburg und Bremen und mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung entwickelt. Bei einem Besuch in der Studien- und Projektzentrale in Augsburg würdigte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble die Arbeit des Programms, das bereits mehrfach ausgezeichnet worden ist.

"Die Folgen negativer Entwicklungen durch Jugendgewalt betreffen uns alle", sagte Schäuble. Um so wichtiger sei es, frühzeitig zu intervenieren. "Durch das Programm Papilio gelingt es, der Entwicklung von Verhaltensauffälligkeiten und Delinquenz entgegenzuwirken und im Vorfeld von Gewalt die Weichen für eine positive Entwicklung des Kindes zu stellen", sagte Schäuble.

Bei dem Programm sollen Kinder von vier bis sieben Jahren unter anderem den Umgang mit eigenen und fremden Gefühlen und spielerisch den Umgang mit sozialen Regeln lernen. Papilio könne ohne Schwierigkeiten in jeden Kindergarten eingeführt und dort Teil des Alltags werden, erläuterte Studien- und Projektleiterin Heidrun Mayer vom beta Institut. Wissenschaftlich wird das Programm von Professor Herbert Scheithauer von der FU Berlin begleitet. Eine Langzeitstudie mit 700 Kindern, die vor kurzem vorgestellt wurde, habe gezeigt, dass Papilio prosoziales Verhalten fördert und Verhaltensstörungen reduziert, berichtete Scheithauer. Seit dem Start des Programms wurden fast 2480 Erzieherinnen fortgebildet, etwa 45 000 Kinder haben am Programm teilgenommen.

Weitere Informationen zur wissenschaftlichen Begleitung des Programms: www.papilio.de/wissenschaft-studie.php

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