Kommentar
Mehr Qualität soll das Vertragsziel sein
Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, was Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt Krankenkassen und Hausärzteverband ins Stammbuch geschrieben hat: Hausarztverträge sind keine Gelddruckmaschine, sondern ihre Hauptstoßrichtung muss die Verbesserung der Versorgung sein.
Das geht im aktuellen Gezerre um die Verträge allerdings unter. Alles dreht sich um Verhandlungsmodalitäten und Honorare. Funkstille herrscht dagegen zu Versorgungsinhalten und -qualität. Das gilt auch für die Vereinbarungen, die bereits unter Dach und Fach sind. Für die Patienten spielen aber Versorgungsaspekte die entscheidende Rolle. Darüber wollen und brauchen sie Informationen. Auch wenn Patienten ihren Hausärzten sicherlich ein höheres Honorar gönnen - als alleiniges Argument wird das auf Dauer nicht ausreichen, um sie von den Verträgen zu überzeugen.
Die Bundesgesundheitsministerin hat den Kassen und dem Hausärzteverband deutlich gemacht, dass die politische gewollte Förderung der Hausärzte und der hausarztzentrierten Versorgung kein Freibrief ist. Es geht nicht darum, um jeden Preis irgendwelche Vereinbarungen mit dem Etikett "Hausarztvertrag" abzuschließen. Was zählt, müssen die Inhalte sein, sonst sagt die Politik: Stopp.
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