Von der Leyen kritisiert "Erwachsen auf Probe"

BERLIN/KÖLN (nös). Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) appelliert an den Sender RTL, auf die Ausstrahlung der Serie "Erwachsen auf Probe" zu verzichten.

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Entsprechende Medienberichte bestätigte eine Ministeriumssprecherin am Montag auf Anfrage. In einer Stellungnahme kritisierte von der Leyen die Sendung, in der Kleinkinder für ein paar Tage an Teenager ausgeliehen werden. Als Effekthascherei bezeichnete sie die Negativdarstellung in der Sendung. Das "zugespitzte Format" suggeriere der gesamten RTL-Zuschauerschaft, dass der Alltag mit Kleinkindern "Stress pur" sei. Man frage sich die ganze Zeit: "Was ist mit den Kindern, die mitwirken? Wo bleiben deren Rechte?", so die Bundesfamilienministerin.

"Ich fordere RTL auf, entweder die Sendung zu stoppen oder sie gründlich zu überarbeiten", so von der Leyen in ihrem schriftlichen Statement. Nach eigenen Angaben hat sie sich einzelne Folgen der Sendung angesehen und bereits mit den Senderverantwortlichen gesprochen.

Der Sender beharrt auf seiner Entscheidung.

RTL wies die Forderungen am Wochenende erneut zurück. In einer Mitteilung bekräftigte der Sender die Entscheidung, "Erwachsen auf Probe" wie geplant auszustrahlen. RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt wies zudem den Druck zurück, "den zahlreiche Organisationen und Verbände auf RTL ausüben".

Der Sender verteidigt seine Entscheidung mit der steigenden Anzahl von Teenagerschwangerschaften. Das Familienministerium hält dagegen und verweist darauf, dass die Zahlen in Deutschland sehr niedrig seien. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes gehen sie seit Jahren kontinuierlich zurück.

Lesen Sie dazu auch: RTL-Serie stößt beim Ärztetag auf Widerstand

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