Lieber ein Kind im Studium als im PJ

ULM/BERLIN(ble). Das Studium ist für angehende Medizinerinnen unter allen ungünstigen Zeitpunkten offenbar noch der "günstigste", um ein Kind zu bekommen.

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Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Universität Ulm. Als Konsequenz aus der Erhebung fordert Studienleiter Professor Jörg Fegert an den Fakultäten deshalb familienfreundlichere Studienbedingungen für junge Frauen, die inzwischen über 60 Prozent aller Medizinstudenten stellen.

"Wenn die Studienzeit für Medizinerinnen der günstigste Zeitpunkt für Nachwuchs ist, müssen wir dafür sorgen, dass das Medizinstudium mit Kind möglich ist", so der Studiendekan der Medizinischen Fakultät und Familienforscher. Nur so lasse sich sicherstellen, dass es in Deutschland auch künftig genügend Ärzte gebe.

Für die aus Studiengebühren finanzierte Studie befragte Fegert mit seinem Team in strukturierten Interviews etwa die Hälfte der Ulmer Medizinstudierenden mit Kindern. Obwohl die meisten von ihnen das Studium als einen relativ günstigen Zeitpunkt für die Familiengründung sähen, hätten sie mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Neben fehlender Beratung und finanziellen Problemen seien besonders häufig die familienunfreundliche Studienorganisation, etwa Kurse nach Kita-Schluss, genannt worden.

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