Kommentar
Psychotherapeuten finden kein Gehör
Statistiken der Krankenkassen belegen, dass die Arbeitsunfähigkeitszeiten aufgrund psychischer Erkrankungen steigen. Doch die Wartelisten für einen geeigneten Therapieplatz sind lang - und die psychotherapeutische Versorgung im ambulanten Bereich unzureichend. Für die Betroffenen sollte es aber leichter werden, einen Therapieplatz zu finden - und das wohnortnah.
Die Psychotherapeuten finden aber mit ihren Forderungen kaum Gehör: Die derzeitige Bedarfsplanung muss reformiert werden. Sie gibt den Bedarf nicht annähernd wieder und zeigt eine katastrophale Fehlplanung zwischen Stadt und Land. Dies entspricht in etwa der Situation bei Haus- und Fachärzten. Deren Bedarfsplanung stößt bei Selbstverwaltung und Politik ebenfalls auf Kritik.
Auch bei den Psychotherapeuten ließe sich die Versorgungssituation nur mit einer kleinteiligen und sektorübergreifenden Bedarfsplanung verbessern. Die Union stellte kürzlich ein Konzept vor, wie eine modernisierte Bedarfsplanung aussehen könnte. Ein Manko: Die Psychotherapeuten kommen darin nicht vor. Warum eigentlich nicht? Denn auch hier ist Handlungsbedarf: Rund fünf Millionen psychisch kranke Menschen stehen etwa 1,5 Millionen Therapieplätzen zur Verfügung.
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