Hessens Kliniken fehlen fast 600 Ärzte

Drei Viertel aller Häuser melden freie Stellen.

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WIESBADEN (ine). In Hessen fehlen nach einer Stichprobe der Hessischen Krankenhausgesellschaft etwa 580 Ärzte an Kliniken. Einen Mangel gebe es vor allem in der Anästhesie, der Chirurgie, Gynäkologie, der Inneren Medizin sowie in der Neurologie und der Neurochirurgie. Immer mehr Kliniken setzen deshalb Honorarkräfte ein. In 76 Prozent aller Kliniken in Hessen gibt es unbesetzte Stellen im Ärztlichen Dienst, heißt es. 93 Prozent aller 170 Akutkliniken des Landes hätten Probleme bei der Besetzung der Arztstellen. Viele Kliniken reagierten mit bezahlter Mehrarbeit und dem Einsatz von Honorarärzten auf den Engpass.

Nach Angaben des Marburger Bundes verdienen Honorarärzte mit 120 Euro pro Stunde das Vierfache eines nach Tarifvertrag angestellten Facharztes im dritten Berufsjahr. Honorarkräfte lösten das Problem an den Kliniken nicht, heißt es bei der Landesärztekammer in Frankfurt/Main. Sie seien kein Ersatz für fest angestellte Krankenhausärzte. "Durch ihren ständigen Wechsel können sie weder eine kontinuierliche Patientenversorgung noch dauerhaft eine hochwertige Weiterbildung junger Kollegen leisten", so Kammerpräsident Dr. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach.

Die hessischen Kliniken sind mit 70 000 Beschäftigten ein wichtiger Arbeitgeber. Etwa 1,2 Millionen Patienten werden dort jährlich behandelt. Um den Arbeitsplatz Krankenhaus attraktiver zu machen und um zu zeigen, was dort geleistet wird, hat die Krankenhausgesellschaft im April eine Kampagne gestartet. Mit dem Slogan "Wir sind da, wenn Sie uns brauchen" werben die Kliniken auf Plakaten und mit Flyern für sich. Die Botschaften werden über Plakatmotive vermittelt, die Mitarbeiter aus Kliniken an ihren Arbeitsplätzen zeigen. Die nicht-professionellen Models kommen aus dem Klinikum Frankfurt Höchst, dem Otto-Fricke-Krankenhaus in Bad Schwalbach und aus dem Krankenhaus Korbach.

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