Kardiologische Versorgung in Sachsen-Anhalt wird besser

Herzkatheteruntersuchungen sind jetzt auch in der Region um Wittenberg ambulant möglich.

Veröffentlicht:

COSWIG (zie). Das Herzzentrum Coswig hat ein neues und somit drittes Herzkatheterlabor, das im ebenfalls neuen ambulanten invasiven Versorgungszentrum untergebracht ist. In dem 1,6-Millionen-Euro-Projekt praktizieren sowohl Kliniker als auch Vertragsärzte.

Herzkatheteruntersuchungen sind nun auch in der Region um Wittenberg ambulant möglich. "Damit wurde die gute Kooperation mit niedergelassenen Kardiologen zugleich auf eine höhere Stufe gestellt", sagt Dr. Ulrich Wandschneider, Vorstandschef der MediClin AG, zu der das Herzzentrum gehört. Vertragsärzte können ihre Patienten im Versorgungszentrum selbst diagnostizieren, kathetern und therapieren. Bislang existieren zwei Verträge mit niedergelassenen Kardiologen. Von der Vernetzung mit dem ambulanten Sektor profitierten Patienten, Ärzte und Kassen gleichermaßen. Erstere könnten Know-how und Sicherheit eines Krankenhauses in Anspruch nehmen, ohne dort verweilen zu müssen. "Die Kassen senken Kosten", so Dr. Tom Giesler, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Herzzentrum.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) würdigte das Bemühen, starre Versorgungsgrenzen aufzubrechen. "Jetzt sind wir dabei, mühsam und schrittweise Zusammenarbeit zu lernen, die früher im Osten dieses Landes bereits gegeben war." An Versorgungsstrukturen, wie sie in Coswig gelebt würden, führe kein Weg vorbei.

In Sachsen-Anhalt gibt es nunmehr 26 Herzkatheterlabore. Sachsen-Anhalt ist das Land mit der höchsten Morbidität nach Herzinfarkten. Dies wiederum führte Böhmer auch auf die hohe Quote übergewichtiger Menschen zurück. Hier sei Sachsen-Anhalt Spitzenreiter, bedauerte der ehemalige Chefarzt.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom