Geld soll PJ-Studenten aufs Land locken

Bis zu 600 Euro pro Monat können PJler bekommen, wenn sie bei einem Hausarzt in ländlichen unterversorgten Regionen Niedersachsens hospitieren.

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600 Euro auf die Hand - für PJler, die in Niedersachsen zu einem Hausarzt auf's Land gehen.

600 Euro auf die Hand - für PJler, die in Niedersachsen zu einem Hausarzt auf's Land gehen.

© Marco Santi Amantini / fotolia.com

HANNOVER (cben). Die KV Niedersachsen und das Sozialministerium haben ein neues Fördersystem für Studenten geschaffen, die Allgemeinarzt werden wollen. Ziel ist es, mehr qualifizierte Hausärzte für das ländliche Niedersachsen zu gewinnen.

Eine wohnortnahe Versorgung der Menschen funktioniere nicht ohne die Hausärzte, sagte Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan in Hannover. Seit Anfang August gilt: Wer sich im Praktischen Jahr für das Fach Allgemeinmedizin entscheidet, erhält Zuschüsse vom Land.

Zu diesem Zweck stellt die Landesregierung für die Jahre 2010 bis 2012 jeweils 96 000 Euro bereit. Mit diesem Geld werden die PJ-Studenten der Unis Hannover und Göttingen unterstützt, die ihr PJ-Tertial von 16 Wochen in der Praxis eines in Niedersachsen zugelassenen und für die PJ-Ausbildung besonders qualifizierten Hausarztes absolvieren, hieß es.

Je abgelegener die Praxis, um so lukrativer für den PJler. Liegt die Praxis in einem Bereich mit einem Versorgungsgrad von mehr als 95 Prozent, fließen 1600 Euro Zuschuss. Liegt sie einem Bereich, der einen geringeren Versorgungsgrad als 95 Prozent aufweist, erhalten die PJler 2400 Euro für die 16 Wochen.

"Mit den zur Verfügung stehenden Landesmitteln können 40 bis 50 PJ-Studenten gefördert werden," erklärte KVN-Chef Eberhardt Gramsch. Bisher entscheiden sich nur rund 20 Studierende für das Wahlfach Allgemeinmedizin, so die KVN. "Diese Zahl soll stabilisiert und gesteigert werden," hieß es.

Das Geld fließt direkt auf das Konto der Studenten. Beantragen müssen sie es bei der KVN. Bewilligt wird nach Reihenfolge des Antrag-Eingangs. Nach fünf Jahren wird überprüft, ob sich die Studenten in Niedersachsen niedergelassen haben."

Lesen Sie dazu auch: Junge Ärzte gehen trotz Finanzspritze nicht aufs Land

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