Private Klinikträger wollen mehr zu sagen haben
KIEL (di). Die privaten Klinikträger im Norden verlangen mehr Mitspracherechte. Bei Krankenhausplanung und Investitionsentscheidungen wollen sie beteiligt werden.
Hintergrund der Forderung ist der kontinuierlich gestiegene Marktanteil und damit die Bedeutung für die stationäre Versorgung der privaten Kliniken in Schleswig-Holstein.
Nach Angaben des Verbandes der Privatkliniken in Schleswig-Holstein (VPKSH) wird heute jeder dritte der jährlich rund 600.000 Krankenhauspatienten im Norden in einem Haus in privater Trägerschaft versorgt.
"Ohne die Privatkliniken im Lande wäre eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung nicht gewährleistet. Unsere 36 Mitgliedskliniken repräsentieren das gesamte Versorgungsspektrum", sagte der Verbandsvorsitzende Dr. Philipp Lubinus.
Nach seiner Beobachtung sind es außerdem insbesondere private Kliniken, die für eine Verzahnung mit dem ambulanten Sektor, etwa über Belegärzte, sorgen.
Lubinus sieht die Landesregierung gefordert, für einen gleichberechtigten Status der Privatkliniken zu sorgen. Derzeit sind sie nur mittelbar Beteiligte in der Planungsrunde des Landes und damit ohne Stimmrecht - ein Status, der der Bedeutung der Privaten nach Ansicht von Lubinus nicht gerecht wird.
Auch als Wirtschaftsfaktor sind die privaten bedeutsam: mehr als 8000 Vollkräfte, darunter rund 1100 Ärzte, sind bei ihnen angestellt. Der Gesamtumsatz liegt bei rund 640 Millionen Euro.