Pädiater wollen Kinder häufiger untersuchen

BERLIN (ras). Der Kinder- und Jugend-Ärztetag 2011 beklagt "gewaltige Defizite" bei den gängigen Früherkennungsprogrammen. Er warf zugleich dem neuen Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr vor, die notwendige Intensivierung der Prävention zu ignorieren.

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Mehr Vorsorgeuntersuchungen für Kinder sollte es geben, fordert der Kinder- und Jugend-Ärztetag 2011.

Mehr Vorsorgeuntersuchungen für Kinder sollte es geben, fordert der Kinder- und Jugend-Ärztetag 2011.

© KLARO

Bahr (FDP) erkenne nicht, welche Anforderungen heute angesichts der neuen Morbiditäten und veränderter Familienkonstellationen an moderne Vorsorgeprogramme für Kinder und Jugendliche gestellt werden müssten, kritisierte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Dr. Wolfram Hartmann vor den über 600 Teilnehmern des Kongresses in Berlin.

Sowohl die Anzahl der Früherkennungsuntersuchungen wie auch deren Beratungsintensität müssten gesteigert werden, um heute nicht nur den medizinischen, sondern auch den sozialen und soziogenen Herausforderungen gerecht werden zu können.

Bahr sieht keinen Handlungsbedarf

In Selektivverträgen mit einzelnen Kassen würden solche neuen Vorsorgemodelle bereits erfolgreich erprobt. Diese zeitlich wie inhaltlich stark ausgeweiteten Vorsorgen werden mit rund 50 Euro deutlich besser honoriert als konventionelle Früherkennungsuntersuchungen, die 33 bis 35 Euro einbringen.

Gesundheitsminister Bahr sieht dagegen grundsätzlich weniger Handlungsbedarf. In einer schriftlichen Stellungnahme zum Pädiater-Ärztetag räumte er ein, Aspekte der primären Prävention künftig stärker im Untersuchungsprogramm berücksichtigen zu wollen.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Kinderärzte drängen auf Reform der Vorsorge

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