Reaktionen auf das geplante Versorgungsgesetz

Ärzte sehen für sich keine Verbesserungen im Ärztegesetz

Wenig Anreize, sich auf dem Land niederzulassen, finden Ärzte im Versorgungsstrukturgesetz. Von "absurd" bis "Blödsinn" reichen die Kommentare unserer Leser.

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BERLIN (af). "Glauben Sie, dass das Versorgungsgesetz die Arbeitsbedingungen im Alltag für Sie als Arzt verbessern wird?", fragen wir Sie, liebe User, in unserem Mail-In.

Ihre ersten Reaktionen zeigen zusammenfassend: Sie verneinen, dass der vom Kabinett gebilligte Entwurf Verbesserungen für Ärzte auf den Weg bringen könne.

Stichwort Honorar: Der Entwurf sieht vor, dass Ärzte in unterversorgten Gebieten alle Behandlungen zum vollen Honorarsatz abrechnen können. Die Abstaffelung der Regelleistungsvolumina soll entfallen. Dass sie das ihnen ihrer Ansicht nach ohnehin korrekt verdiente Geld als Anreiz erhalten sollen, empfinden die Ärzte nicht als Vergünstigung.

Stichwort Spezialversorgung: Die geplante ambulante spezialärztliche Versorgung von Menschen mit schweren Krankheiten wie HIV/Aids oder Multipler Sklerose empfinden die niedergelassenen Ärzte eher als Bedrohung denn als Chance.

Während Gesundheitsminister Daniel Bahr darin eine Stärkung des Wettbewerbs nach dem Motto "Wer kann, der darf" sieht, fürchten die Haus- und Fachärzte, dass ihnen die Krankenhäuser diese Patienten wegschnappen, die sie zum Teil schon viele Jahre betreuen.

Stichwort Regress: Der Entwurf soll das Prinzip "Beratung vor Regress" stärken. Ärzte, die die Beratungen in Anspruch nehmen, sollen vor Regressforderungen zeitweise sicher sein. Das ist zu wenig, finden die Leser. Der Entwurf schaffe die Richtgrößen nicht ab. Dringend benötigter Ärztenachwuchs werde damit weiterhin abgeschreckt.

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