Kommentar
Eine lange Liste mit Hausaufgaben
Das Aufatmen der Ländergesundheitsminister war deutlich zu hören, als die Pläne der Bundesregierung zur Reform der Bedarfsplanung konkreter wurden. Endlich, so dachten die Ressort-Chefs, könne man das Problem des Ärztemangels selbst in die Hand nehmen und die jammernden Bürgermeister beruhigen.
Doch die Euphorie trübt den Blick auf Probleme: "Die KVen haben künftig den im Einvernehmen mit den Landesverbänden der Krankenkassen und den Ersatzkassen aufgestellten Bedarfsplan den zuständigen Landesbehörden vorzulegen", heißt es im Versorgungsstrukturgesetz.
Wenn sich Kassen und ärztliche Selbstverwaltung schon bisher nicht einigen konnten, wie soll bei einer sektorenübergreifenden Bedarfsplanung mit den Ländervertretern Einigkeit erzielt werden? Streit ist schon programmiert.
Ob es durch drei Parteien am Verhandlungstisch neue Impulse für die Versorgung gibt, ist fraglich. Investitionen in die Infrastruktur von ländlichen Regionen scheuen viele Kommunen.
Lösungen für Ärztinnen, die aus familiären Gründen keine 60 Wochenstunden arbeiten können, hat die Selbstverwaltung noch nicht vorgelegt. Die Liste der Hausaufgaben ist für alle noch lang.
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