Kommentar
Passgenauigkeit ist das Ziel
Frauen sind anders als Männer. Diese banale Aussage trifft natürlich auch auf das Gesundheitswesen zu. Gerade Ärzte wissen aus eigener Erfahrung, dass Frauen und Männer sich nicht nur in der Inanspruchnahme von Versorgungsangeboten unterscheiden, sondern oft auch unterschiedliche Krankheitssymptome und -verläufe haben.
Umso erstaunlicher ist es, dass in weiten Teilen des Gesundheitswesens die Patienten nach wir vor über einen Kamm geschoren werden. Diagnostik, Therapie und Nachsorge sind nicht auf die Belange der Geschlechter zugeschnitten. Mit einem Förderprogramm will NRW jetzt dazu beitragen, etwas zu ändern. Projekte mit Erfolg versprechenden Ansätzen für eine geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung erhalten eine Finanzspritze.
Wenn es gelingt, über die Förderung passgenaue Angebote auf den Weg zu bringen, ist das gut angelegtes Geld. Langfristig wird die Versorgung damit nicht nur qualitativ besser, sondern auch effizienter. Der differenzierte Blick auf das Gesundheitswesen darf dabei nicht bei der Unterscheidung zwischen den Geschlechtern halt machen. Auch soziale und psychologische Aspekte müssen künftig stärker Berücksichtigung finden.
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