Kommentar zum Koalitionsgipfel
Stärkere Basis für die Universitäten
Der Föderalismus in Deutschland ist kein grundsätzliches Hemmnis dafür, Universitäten und Fachhochschulen dauerhaft und sicher mit Finanzmitteln des Bundes zu unterstützen.
Das zeigt der Beschluss des Koalitionsausschusses vom Sonntagabend, mit dem noch für dieses Jahr eine Änderung des Grundgesetzes angestrebt wird.
Die Entscheidung ist vor dem Hintergrund der weit auseinander klaffenden Finanzierungsmöglichkeiten der Länder, die bislang die Finanzierung der Hochschulen allein stemmen mussten, von großer Bedeutung.
Erstens liegt die Akademikerquote in Deutschland traditionell deutlich unter dem OECD-Durchschnitt. Zweitens haben wir in akademischen Schlüsselberufen - dazu zählen Ärzte, Ingenieure und Naturwissenschaftler - absehbar Nachholbedarf.
Für die Medizin bietet sich damit die Chance, neue Forschungs- und Lehr-Ressourcen gerade in jenen Disziplinen zu schaffen, die bislang unterdurchschnittlich ausgestattet sind.
Das gilt insbesondere für die Allgemeinmedizin, die noch längst nicht an allen Universitäten mit eigenen Lehrstühlen institutionalisiert ist. Hier gilt es, Schwerpunkte zu setzen, um die wissenschaftliche Basis der Primärversorgung zu stärken.
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