Kommentar

Kraftmeierei allein hilft nicht weiter

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Ärzte sind gegenüber Rankings und Bestenlisten oft skeptisch eingestellt. Dies gilt erst recht für die Liste "Hamburgs lockerste Methadon-Ärzte", auf die kaum jemand Wert legen dürfte.

Viele Urteile über die dort genannten Ärzte stützen sich nur auf ein bis drei Bewertungen. Dennoch hat es das fragwürdige Internetportal geschafft, dass öffentlich über den Auftritt diskutiert wird.

Mehr noch: KV und Dachverband substituierender Ärzte beharken sich öffentlich. Der Verband hat in Zusammenhang mit der Diskussion über die Website auf Defizite hingewiesen, die nach seiner Beobachtung in Hamburg bei der Kontrolle der Methadonausgabe bestehen.

Darin verweist er auf die relativ hohe Zahl der Methadon-Toten und der Mischvergiftungen mit Todesfolge in Hamburg. Das ist legitim - ob aber die abgeschossene Breitseite gegen KV, Behörden und Senat hilfreich war, ist fraglich.

Die schroffe Reaktion der KV auf die Kritik lässt zumindest nicht erwarten, dass sich beide Seiten demnächst an einen Tisch setzen, um die vom Dachverband wahrgenommenen Defizite zu besprechen und bei Bedarf gegenzusteuern. Statt öffentlich Porzellan zu zerschlagen, wären konstruktive Gespräche eher zielführend gewesen.

Lesen Sie dazu auch: Umstrittene Methadon-Webseite entfacht Ärzte-Zoff

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert