Kommentar
Irrweg private Medizin-Uni?
Brandenburg kämpft seit langem gegen den Ärztemangel. Dazu haben sich das Land und seine gesundheitspolitischen Akteure schon viel einfallen lassen. Ob die Initiativen helfen, bleibt abzuwarten. Nun soll eine private Medizinhochschule neue Ärzte bringen.
Nach dem Motto "Ärzte bleiben zum Arbeiten dort, wo sie studiert haben" hoffen die Initiatoren darauf, den Nachwuchs mit der Privathochschule selbst heranzuziehen.
Fraglich ist, ob die Rechnung aufgeht. Nicht umsonst verweist die märkische Gesundheitsministerin auf das Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern, wo das nicht funktioniert.
Doch das Vorhaben ist auch aus anderen Gründen umstritten. Es verstößt gegen das Länderabkommen, wonach Hochschulmedizin Sache Berlins und Reha Brandenburger Hoheitsgebiet ist.
Zugegeben: Dagegen haben schon andere verstoßen. Aber vor allem kostet eine private Medizinerausbildung viel Geld. Die Privatuni Witten-Herdecke, die sich die Brandenburger zum Vorbild genommen haben, hing und hängt forschungspolitisch wie wirtschaftlich am seidenen Faden.
Eine innovative Medizinerausbildung allein genügt nicht den Ansprüchen des Wissenschaftsrats an eine Medizin-Fakultät.
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