Aktuelle Untersuchung

Sport steigert die Lebensqualität von Behinderten stark

KÖLN (iss). Sport kann wesentlich dazu beitragen, die Lebensqualität von körperbehinderten Menschen zu verbessern. Das gilt sowohl bei der Rehabilitation nach einem Unfall oder einer Erkrankung als auch im Alltagsleben, zeigt eine aktuelle Untersuchung. Die Ergebnisse werden am 21. August veröffentlicht.

Veröffentlicht:

Im Auftrag des Versicherers Allianz hatte das Marktforschungsinstitut TNS Infratest Tiefeninterviews mit 25 körperbehinderten Menschen geführt. Beteiligt waren 14 Frauen und elf Männer ab 16 Jahren. Von den Teilnehmern waren elf querschnittsgelähmt. Ursache für die Behinderung war in zehn Fällen eine Krankheit, in neun ein Unfall und in sechs Fällen ein Gendefekt oder Geburtsschaden.

Sport fördert Selbstständigkeit und soziale Integration

Die Untersuchung hat gezeigt, dass die behinderten Sportler eine höhere Lebensqualität haben als die Nicht-Sportler, sich eher als selbstständig empfinden und ihre körperliche Leistungsfähigkeit besser erhalten oder sogar ausbauen.

Wichtig ist auch die soziale Komponente, also die Einbindung in eine Gemeinschaft. Eine besonders wichtige Rolle spielt Sport für Menschen, die durch einen Unfall behindert sind. Die positiven Auswirkungen lassen sich durch Aktivitäten im Breitensport erreichen, es ist für die Behinderten nicht nötig, sich im Leistungssport zu engagieren.

Nach der Untersuchung ist der Verzicht auf sportliche Aktivitäten bei Behinderten nicht auf mangelnde Motivation zurückzuführen, sondern auf das Fehlen finanzieller Ressourcen und der Erreichbarkeit passender Angebote.

In den Interviews haben viele die nach wie vor bestehende Marginalisierung des Behindertensports beklagt, insbesondere was den Breitensport betrifft.

"Der zentrale Wunsch des behinderten Sportlers, nämlich als ,normales‘, leistungsfähiges und gleich gestelltes Mitglied der Gesellschaft wahrgenommen zu werden, findet nicht ausreichend Beachtung", heißt es in der Auswertung der Studie.

Sir Philip Craven, Präsident des International Paralympic Committee und Rollstuhl-Basketballer, betont die positive Wirkung des Sports - in der Rehabilitation und darüber hinaus. "Durch Sport kann man, ob mit oder ohne Behinderung, Gemeinschaft erfahren und das eigene Selbstvertrauen stärken", sagt er.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“