Bevölkerung
Den Deutschen fehlt der Nachwuchs
BERLIN. Führende CDU-Politiker halten angesichts einer neuen Studie zur Geburtenentwicklung mehr Hilfe bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für notwendig.
Der Untersuchung zufolge wird das Kinderkriegen in Deutschland immer unattraktiver. Die Christdemokraten wiesen jedoch am Montag in Berlin zurück, dass die Politik für rückgängige Geburtenzahlen die Schuld trage.
Das Bundesfamilienministerium betonte, Kitas würden weiter ausgebaut, das Elterngeld werde nicht gekürzt, ein Betreuungsgeld werde eingeführt. Mehr Engagement müsse die Wirtschaft zeigen.
"Mehr Betriebskindergärten, mehr Anerkennung von Teilzeitarbeit - das müssen die Unternehmen als Investition und nicht als Belastung wahrnehmen", sagte eine Sprecherin.
Als Gründe für die sinkende Geburtenrate nennt eine Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung vor allem die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Elternschaft. Hinzu komme fehlende gesellschaftliche Anerkennung für berufstätige Mütter.
Das kulturelle Leitbild von einer "guten Mutter", die Zuhause bei den Kindern zu bleiben habe, sei vor allem in den alten Ländern so stark verbreitet, dass berufstätige Frauen sich eher gegen ein Kind entschieden.
In Deutschland lag die Geburtenziffer 2010 bei 1,39, in Frankreich bei 2,01 und in Irland bei 2,07. (dpa)
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