Tabaksteuer

Regierung will nicht an Preisschraube drehen

Eine höhere Tabaksteuer als Instrument der Prävention vor allem bei jungen Rauchern ist für die Regierung gegenwärtig kein Thema.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Bundesregierung plant keine höhere Tabaksteuer. "Weder hat es Gespräche über Steueranhebungen gegeben, noch sind diese vorgesehen", heißt es in der Antwort der Regierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen. Anderslautende Medienberichte seien nicht zutreffend.

Änderungen des Tabaksteuergesetzes würden voraussichtlich nur bedingt durch die Tabakprodukt-Richtlinie der EU nötig. Diese wird wahrscheinlich noch in der ersten Jahreshälfte veröffentlicht und muss dann binnen zwei Jahren umgesetzt werden, heißt es.

Auch Planungen für einheitliche Steuern auf Zigaretten und Feinschnitt gebe es nicht, da dies EU-Richtlinien über die Verbrauchssteuern auf Tabakwaren zuwider laufen würde, erklärt die Regierung.

Die Grünen hatten in ihrer Anfrage auf eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums verwiesen, der zufolge vor allem höhere Tabaksteuern und die Nichtrauchergesetze die Zahl jugendlicher Raucher verringert hätten.

Die Regierung konzediert zwar, junge Raucher würden "preissensibel" reagieren. Ursächlich für den gesunkenen Raucheranteil unter Jugendlichen sei aber ein ganzes Bündel von Maßnahmen gewesen: Etwa die Umsetzung der Tabakwerberichtlinie, die Nichtraucherschutz-Gesetze oder Kampagnen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

"Süchtig" nach Tabakprodukten bleibt allemal der Bundesfinanzminister: Obwohl der Absatz von Zigaretten, Feinschnitt und Zigarren/Zigarillos im vergangenen Jahr gesunken ist (bei Zigaretten allein um rund 1,8 Milliarden Stück), blieb das Steueraufkommen mit 14,1 Milliarden Euro fast konstant. (fst)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Klinisch ist die Herausforderung bei der IgA-Nephropathie ihr variabler Verlauf. In den meisten Fällen macht sie keine großen Probleme. Bei einem Teil der Patienten verläuft sie chronisch aktiv, und einige wenige erleiden katastrophale Verläufe, die anderen, schweren Glomerulonephritiden nicht nachstehen.

© reineg / stock.adobe.com

Glomerulonephitiden

IgA-Nephropathie: Das Ziel ist die Null