Sachsen-Anhalt

Bürger im Schnitt 44 Jahre alt

Veröffentlicht:

MAGDEBURG. Mit einem Durchschnittsalter von 43,9 Jahren bei seinen Bürgern ist Sachsen-Anhalt das "älteste" Bundesland. Doch das ist nicht der einzige Grund für hohe Gesundheitsausgaben.

Zwar gehört der Schlaganfall nicht mehr zu den zehn häufigsten Todesursachen in Sachsen-Anhalt (bundesweit auf Rang 6), doch wie in den vergangenen Jahren rangieren Todesfälle nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkten im bundesweiten Vergleich ganz oben.

Ebenfalls weit vorn und über dem Bundesdurchschnitt liegen tödlich endende chronisch obstruktive Lungenkrankheiten oder alkoholbedingte Lebererkrankungen. Das geht aus dem erstmals veröffentlichten Gesundheitsbericht des Landesverbandes der Ersatzkassen hervor.

"Wir wissen nicht", so Dr. Klaus Holst, Leiter der Landesvertretung, "ob die hohe Sterblichkeit als Folge der genannten Erkrankungen in direktem Zusammenhang mit den hohen Zahlen bei Arbeitslosen oder Hartz-IV-Empfängern steht."

Kein regionaler Risikostrukturausgleich erwünscht

Niedrigeres Einkommen, weniger Arbeitnehmer und hohe Morbidität sind Gründe für die weit auseinander klaffende Schere zwischen den Einnahmen der Kassen und den hohen Gesundheitsausgaben.

 In Sachsen-Anhalt liegen die Ausgaben von rund fünf Milliarden Euro um etwa das Doppelte über den Einnahmen.

Den Ruf einiger Länder nach regionalen Risikostrukturausgleichen erteilt Holst deshalb eine Absage: "Das widerspräche dem Solidarprinzip und würde die medizinische Versorgung in Ländern mit schwacher Wirtschaftskraft gefährden."

Zwei Fünftel der Gesundheitsausgaben entfallen auf den stationären Sektor. Gründe dafür sind überwiegend niedrige Fallkosten, die auf eher leichtere Erkrankungen oder Therapien schließen lassen, gepaart mit hoher Krankenhaushäufigkeit sowie eine vergleichsweise hohe Bettenzahl.

Durch die demografische Entwicklung seien weitere Verschiebungen zu erwarten. Erfreulich sei der deutliche Anstieg der Lebenserwartung seit der Wende - um drei Jahre bei Frauen und 3,5 Jahre bei Männern. (zie)

Mehr zum Thema

Kommentar zum Umgang mit aggressiven Patienten in Frankreich

Klima der Gewalt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen