Licht, Luft, Ruhe
Wie Räume bei der Genesung helfen
BERLIN. Wie beeinflusst die Umgebung den Genesungsprozess von Intensivpatienten im Krankenhaus? Dieser Frage geht die Berliner Uniklinik Charité in einem Forschungsprojekt zusammen mit dem Unternehmen Philips nach.
Lautes, hektisches Treiben in einer kalten technischen Raumatmosphäre mit fehlendem Tageslicht und grellem Licht in der Nacht verursacht bei Patienten Angst und Stress.
Das ist bekannt. "Wir wissen, dass die Aufrechterhaltung des natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus das Wohlbefinden von Patienten steigert und das Risiko für die Entwicklung von Delirien reduzieren kann", sagt die Charité-Anästhesistin Professor Claudia Spies.
Vor diesem Hintergrund hat die Charité schon zwei intensivmedizinische Zimmer so umgebaut, dass medizinische Geräte in den Hintergrund rücken, Geräusche gedämpft und Lichtverhältnisse den Patientenbedürfnissen angepasst werden können.
Philips hat dafür die Lichttechnik zur Verfügung gestellt. Die Kooperation verfolgt das Ziel, mit einer optimal gestalteten Umgebung eine Genesung zu unterstützen.
Die Charité verweist darauf, dass Fachgesellschaften übereinstimmend davon ausgehen, dass die Chancen auf vollständige Genesung steigen, wenn der Patient so früh wie möglich bei Bewusstsein ist.
Doch das hänge maßgeblich von der Umgebung ab. Einen Fokus bei der auf fünf Jahre angelegten Kooperation sollen Studien zur nicht-pharmakologischen Vermeidung von Delirien bei Intensivpatienten bilden. (ami)