Karnevalstage

Anlaufstelle für Frauen: Schutz vor Übergriffen

Frauen in den Karnevalshochburgen im Rheinland sollen unbeschwert feiern können. Spezielle Anlaufstellen stehen bereit.

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KÖLN. Am Kölner "Frauen Security Point" werden in der närrischen Zeit rund 20 Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen Frauen in Notsituationen zur Seite zu stehen.

"Wir möchten, dass Frauen und Mädchen während der Karnevalstage unbeschwert feiern können", betonte die Kölner Gleichstellungsbeauftragte Christine Kronenberg kurz vor Inbetriebnahme der Anlaufstelle. Dennoch könne es immer Gefahrensituationen geben.

"Am Security Point wollen wir Frauen, die sich sexuell bedroht, bedrängt oder belästigt fühlen, eine psychosoziale Erstberatung durch Fachfrauen anbieten. Diese stehen auch für die Begleitung zur Polizei, zum Krankenhaus oder nach Hause zur Verfügung."

Reaktion auf die Sylvesternacht

Mit der Anlaufstelle, die an Weiberfastnacht und Rosenmontag zwischen 11.11 Uhr und 24 Uhr geöffnet sein wird, will die Stadt auf die Ereignisse in der Silvesternacht reagieren und Handlungsfähigkeit beweisen. Koordiniert wird die Aktion vom Sozialdienst katholischer Frauen zusammen mit fünf weiteren Frauenprojekten, die ihre Beraterinnen zum Security Point schicken.

Ein Bauwagen auf dem zentralen Kölner Roncalliplatz fungiert als Anlaufpunkt, die eigentliche Beratung findet in separaten Räumen in einem nahegelegenen Gebäude statt. "Es werden immer zwei Frauen in dem Beratungsraum anwesend sein, damit die Stelle auch besetzt ist, falls jemand zur Polizei begleitet werden muss", sagte Monika Kleine vom Sozialdienst Katholischer Frauen.

Außerdem steht ein bundesweites kostenloses Hilfstelefon zur Verfügung, mit dessen Unterstützung bei Bedarf in 15 Sprachen übersetzt werden kann. Die Kosten für die Aktion wird das Land Nordrhein-Westfalen übernehmen. "Wir haben eine Zusage für die Finanzierung, unabhängig davon, wie hoch die Kosten ausfallen werden", sagte Kronenberg.

Initiative der Ministerin

Auch die Landeshauptstadt Düsseldorf bietet Frauen eine entsprechende Anlaufstelle im Stadtzentrum. Die Aktion ist Teil einer Initiative der NRW-Gesundheits- und Emanzipationsministerin Barbara Steffens, Frauen vor sexuellen Übergriffen während der Karnevalstage zu schützen. Neben verstärkter Polizeipräsenz soll eine vom Land entwickelte App Hilfe bei Notfällen bieten.

Über den kostenlosen Dienst http://sicher-feiern.nrw.de können per Smartphone Notrufe an die Polizei abgesetzt werden. Für Köln und Düsseldorf bietet die App www.sicher-feiern.nrw auch eine Navigationsmöglichkeit zum Security Point. Bis Redaktionsschluss lagen noch keine Informationen darüber vor, wie viele Betroffene die Anlaufstelle an Weiberfastnacht genutzt haben. (acg)

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