Kommentar zur Versorgung von Schwangeren in Hamburg

Erkennen und Handeln

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Unterstützung durch eine Hebamme steht jeder krankenversicherten Frau in Deutschland vor und nach der Geburt zu. Obwohl die Betreuung aus präventivmedizinischer und aus psychosozialer Sicht sinnvoll ist, bekommt nur jede dritte schwangere Frau in Hamburg die Betreuung vor der Geburt und jede zweite anschließend. In manchen sozial schwächeren Stadtteilen ist die Versorgung durch Hebammen scheinbar schon fast die Ausnahme, wie der jetzt vorgelegte Bericht der Hamburger Gesundheitsbehörde zeigt.

Positiv ist, dass Schuldzuweisungen an die Hebammen wegen der Lücken unterbleiben - bei ähnlichen Untersuchungen zur ärztlichen Versorgung in Hamburg war das noch anders. Positiv ist auch, dass überhaupt eine Bestandsaufnahme erfolgte. Wie die Situation aber verbessert werden kann, bleibt der Bericht schuldig.

Die Hinweise auf mögliche organisatorische Veränderungen oder Ergänzungen der Berufsordnung überzeugen nicht. Aus gutem Grund: Die Versorgungslage ist auch deshalb so problematisch, weil die wirtschaftliche Situation der freiberuflich tätigen Hebammen extrem angespannt ist - und daran kann eine Landesgesundheitsbehörde wenig ändern.

Aber sie informiert über den Ist-Zustand und hat damit den ersten Schritt unternommen. Für die folgenden Schritte sind Politiker, Kassen und die eigene Interessenvertretung gefragt.

Lesen Sie dazu auch: Hamburg: Lücken bei der Betreuung von Schwangeren

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Regelung muss in die Approbationsordnung

Hartmannbund fordert einheitliche Aufwandsentschädigung fürs PJ

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert