Meningokokken: Impfkampagne gestartet
Meningokokken sind wenig bekannt, aber gefährlich. Hirnhautentzündung betrifft vor allem Kinder.
Veröffentlicht:BERLIN. Meningokokken, die Verursacher von Hirnhautentzündung, sind in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Und das, obwohl die Krankheit und ihre Folgen vor allen Dingen Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche trifft.
Eine Umfrage des Impfstoffherstellers Glaxo Smith Kline (GSK) unter 1000 Eltern hat ergeben, dass weniger als die Hälfte die Hirnhautentzündung als großes Risiko für ihr Kind wahrnimmt, mehr als ein Fünftel kennt keine Symptome.
27 Prozent gehen davon aus, dass Meningokokken von Insekten übertragen werden. In Wirklichkeit werden die Erreger wie bei Grippe und Erkältung von Mensch zu Mensch weiter gegeben. Rund zehn Prozent der Bevölkerung sind Träger dieser Bakterienstämme, ohne selbst zu erkranken.
Etwa 400 Menschen in Deutschland erleiden dieses Schicksal im Jahr. Etwa 40 zumeist junge Menschen sterben. Viele Betroffene verlieren ihr Gehör. Besonders tragisch sind von den Bakterien ausgelöste Blutvergiftungen, die zu Amputationen von Gliedmaßen zumeist bei Kindern führen.
Darauf macht GSK ab sofort mit der Kampagne "Meningitis bewegt" aufmerksam. Mit Plakaten, Spots und über die sozialen Medien will das Unternehmen auf die Vorteile von Impfungen hinweisen. Die Ständige Impfkommission der Ärzteschaft (StiKo) empfiehlt zwar die Impfung gegen Meningokokken des Typs C.
In Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wird auch gegenTyp B geimpft. Vielen Eltern sei aber nicht bewusst, dass es weitere Untertypen des Erregers gebe, sagten Vertreter von GSK am Dienstag in Berlin.
Unterstützt wird die Kampagne von Shary Reeves, der Moderatorin des Magazins "Wissen macht Ah".
Material zur Kampagne findet sich unter www.meningitis-bewegt.de