Die zumeist unausgesprochene Prämisse der Kosten-Nutzen-Bewertung lautet: Sie ist ein weiterer Baustein im Bemühen um Kostendämpfung in der GKV. Die Chancen dafür stehen eher schlecht, hat das Wissenschaftliche Institut der Techniker Krankenkasse (WINEG) in einer Studie ermittelt.
Dafür hat eine Arbeitsgruppe um WINEG-Chefin Dr. Eva Susanne Dietrich die Empfehlungen des NICE (National Institute for Health and Clinical Excellence) in Großbritannien in den Jahren 2000 bis 2004 untersucht. Im Fokus standen 34 NICE-Berichte, die einen zurückhaltenden Einsatz oder Verzicht der bewerteten Arzneimittel empfohlen haben. Analysiert wurden Verschreibungshäufigkeiten und Netto-Arzneimittelkosten.
Zudem ermittelten die Forscher für eine Teilgruppe von 21 Wirkstoffen in einem Prognosemodell, wie sich die Ausgaben ohne die Empfehlungen entwickelt hätten. Ergebnis: Bei 20 der 21 Wirkstoffe ließen sich "keine statistisch signifikanten Verringerungen der Verordnungen" feststellen. NICE-Bewertungen sind, so das WINEG, "in ihrer derzeitigen Umsetzung als Steuerungsmittel nur bedingt geeignet". (fst)