Gegen den schnellen Griff zur Schlafpille

MÜNCHEN (sto). Allein in Bayern sind schätzungsweise etwa 200 000 Menschen abhängig von Medikamenten.

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Um die Aufmerksamkeit von Patienten und Versicherten auf das Thema Medikamentenabhängigkeit zu lenken, haben KV Bayerns (KVB), Bayerische Landesärztekammer (BLÄK), Bayerische Landesapothekerkammer und der BKK Landesverband Bayern eine landesweite Kampagne zum sachgemäßen Umgang mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln gestartet.

Nach Angaben der KVB wurden in den Praxen in Bayern im ersten Halbjahr 2008 insgesamt 1,1 Millionen Verordnungen von Hypnotika, Sedativa und Anxiolytika ausgestellt. In mehr als 2500 Praxen seien dabei mehr Tagesdosen pro Patient als nach den Leitlinien eigentlich zulässig verordnet worden, berichtete der stellvertretende KVB-Vorsitzende Dr. Gabriel Schmidt in München. Zwar könne der kurzfristige Einsatz von Schlaf- und Beruhigungsmitteln durchaus hilfreich sein, in vielen Fällen reiche die Einnahme von Medikamenten allein jedoch nicht aus, um die Probleme zu lösen, so Schmid.

Medikamentenabhängig sind nach den Worten von Ärztekammer-Vize Dr. Max Kaplan zunehmend jüngere Erwachsene, die im Beruf unter einem wachsenden Erfolgs- und Leistungsdruck stehen oder gemobbt werden.

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Kosten und Nutzen

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