Öfter ambulant statt stationär, die Arzneikosten steigen

NEU-ISENBURG (fst). Ende des vergangenen und zu Beginn dieses Jahres haben die Arzneimittel- und Impfausgaben zu Lasten der Krankenkassen mit fast 7,6 Milliarden Euro einen Höchststand erreicht.

Veröffentlicht:

Das geht aus Zahlen des Marktforschungsunternehmens IMS Health hervor. Dabei ist der Umsatz der Monate November, Dezember sowie Januar 2009 zu Apothekenverkaufspreisen ermittelt worden. In den Quartalen zuvor sind die Ausgaben konstant von 7,292 Milliarden Euro (Februar bis April 2008) auf zuletzt 7,583 Milliarden Euro gestiegen. Uneinheitlich haben sich dagegen die Impfausgaben entwickelt. Sie erreichten mit 507 Millionen Euro ihren Höhepunkt im Herbstquartal 2008 und sind dann drastisch auf 254 Millionen Euro gesunken.

Betrachtet man die Zuwachsraten der Quartale im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal, so ergibt sich ein anderes Bild: Zu Beginn des Vorjahres (Februar bis April) betrug das Ausgabenplus noch 7,5 Prozent im Vergleich gleichen Zeitraum im Jahr 2007. Im letzten Drei-Monats-Zeitraum (November, Dezember, Januar 2009) schwächte sich das Wachstum dagegen auf 2,5 Prozent ab.

Kräftig dagegen fällt das Wachstum bei Spezialtherapeutika über das ganze Jahr 2008 aus. Das gilt beispielsweise bei Präparaten für Krebspatienten (Antineoplastika, Immunstimulantien). Die hohen Ausgabensteigerungen basieren nicht nur auf neuen, innovativen Arzneimitteln, sondern spiegeln auch einen - von der Politik gewünschten - Struktureffekt wider: Gerade in der Krebstherapie verlagert sich die Behandlung der Patienten zunehmend von der stationären in die ambulante Versorgung: Mehrausgaben für die gesetzlichen Kassen sind die Folge.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zum Pankreaskarzinom aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen