Arzneiausgaben legen im August zu

Sondereffekte sind ursächlich dafür, dass die Arzneiausgaben im August gestiegen sind. Sie sind aber in den ersten acht Monaten 2011 deutlich gesunken.

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FRANKFURT/MAIN (fst). Vertragsärzte haben im August Arzneimittel, Impfstoffe und Testdiagnostika für 2,46 Milliarden Euro verordnet, das sind drei Prozent mehr als im August des Vorjahres, hat das Beratungsunternehmen IMS Health mitgeteilt.

Berücksichtigt sind dabei die Zwangsrabatte von Herstellern und Apotheken, die Einsparungen aus Rabattverträgen dagegen nicht. Der August dieses Jahres hat allerdings einen Arbeitstag mehr gehabt als der August 2010.

Sockeleffekt muss beachtet werden

Auch der Sockeleffekt muss beachtet werden, da im August des Vorjahres erstmals der Zwangsrabatt für patentgeschützte Arzneimittel ohne Festbetrag von sechs auf 16 Prozent erhöht worden ist.

Zudem ist seinerzeit ein Preismoratorium für Hersteller verhängt worden, das noch bis 2013 in Kraft bleiben soll.

Mehr Packungen abgenommen

Der Absatz nach Packungen hat im August um 3,9 Prozent zugenommen auf 53,24 Millionen; ohne Impfstoffe beträgt die Zunahme 3,7 Prozent.

In den ersten acht Monaten des Jahres bleiben die Ausgaben für Arzneimittel mit insgesamt 19,76 Milliarden Euro weiter deutlich unter denen des Vorjahres.

Der Rückgang in den ersten acht Monaten beträgt 3,1 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der abgegebenen Packungen hat insgesamt leicht um 0,8 Prozent zugenommen.

Impfstoffmarkt legt zu

Der Impfstoffmarkt legte im August um 4,5 Prozent auf rund 97,5 Millionen Euro zu. Den stärksten Zuwachs verzeichnen dabei Grippe-Impfstoffe sowie Vakzine für FSME.

Der Zwangsrabatt zugunsten der Krankenkassen von Herstellern, Apotheken und Großhandel beläuft sich im August bereits auf rund 2,4 Milliarden Euro.

Arzneihersteller tragen das Gros der Belastungen

Das Gros der Belastungen tragen dabei mit etwa 1,5 Milliarden Euro die Arzneihersteller, im Jahr zuvor waren es im gleichen Zeitraum knapp 800 Millionen Euro Rabatt gewesen.

Apotheken mussten in den ersten acht Monaten 822 Millionen Euro Rabatt leisten (2010: 698 Millionen Euro). Der Anfang 2011 eingeführte Obolus für den Großhandel beläuft sich bisher auf 132 Millionen Euro.

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Kosten und Nutzen

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