Montgomery: "Schluss mit kleinlichem Hick-Hack in der Politik"
BERLIN (af). Das Gesundheitssystem ist nicht auf die Alterung der Gesellschaft vorbereitet. Grundlegende Reformen seien notwendig, finden laut einer Umfrage 86 Prozent der Ärzte.
Veröffentlicht:Mehr als die Hälfte der für den MLP-Gesundheitsreport 2011 befragten Ärzte räumen daher dem Ausbau von Präventions- und Gesundheitsförderungsprogrammen höchste Priorität ein. An sich selbst richten die Ärzte den Appell, sich intensiver geriatrisch fortzubilden.
Der Politik stellen die Ärzte kein gutes Zeugnis aus. Vier von fünf Ärzten sind überzeugt, dass die Politiker den Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf das Gesundheitssystem zu wenig Aufmerksamkeit schenken.
Montgomery fordert tragfähige Konzepte
Kurzatmigkeit unterstellte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. Frank Ulrich Montgomery, den Gesundheitspolitikern.
"Ich wünschte, dass sich die Politik nicht dauernd in kleinlichem Hick-Hack verlöre, sondern langfristig tragfähige Konzepte erarbeitet", sagte Montgomery bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse am Mittwoch in Berlin. Die BÄK ist Partner der vom Institut Allensbach im Auftrag des Finanzdienstleisters MLP erstellten Studie.
Ein weiteres Ergebnis: Die Politiker unterschätzen den Ärztemangel , sagen 70 Prozent der 522 befragten Ärzte - trotz Verbesserungen der Arbeitsbedingungen durch das Versorgungsstrukturgesetz.
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