Kommentar zu Pharma
Das Ende zäher Klischees
Kaum eine Branche steht so sehr im Zwielicht wie Pharma. Das meiste ist Mythologie. Dagegen sind auch Meldungen wie die des Selbstkontrollvereins FSA machtlos, der für 2012 bundesweit gerade mal 22 Beanstandungen von Pharma-Marketingpraktiken dokumentiert.
Mit der Selbstverpflichtung zur regelmäßigen Veröffentlichung sämtlicher Zuwendungen an ihre Marktpartner unternehmen die Hersteller jetzt einen entscheidenden Schritt, ihr Image aufzupolieren. Künftig kann sich jeder selbst davon überzeugen, wofür die Industrie wie viel springen lässt.
Mehr Transparenz geht nicht. Das sollte auch Ärzten kein Kopfzerbrechen bereiten. In einer gemeinsamen Resolution wandten sich erst vor einigen Monaten 15 Verbände, darunter Bundesärztekammer und KBV, gegen die "fortgesetzte Skandalisierung unseres Berufsstandes", der unter dem Eindruck der Debatte über Korruption im Gesundheitswesen "unter permantenten Generalverdacht" gestellt werde.
Nun denn, auch in umgekehrter Richtung dürfte die Initiative des europäischen Pharmaverbands EFPIA gelingen: Das Bild vom Verordner, der die Hand aufhält, wird als das erkennbar, was es ist; ein zwar zählebiges, letztlich aber doch nur ein Klischee.
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