"Pille danach"

CSU strikt gegen OTC-Freigabe

Levonorgestrel soll rezeptpflichtig bleiben - diese Forderung hat jetzt Bayerns Gesundheitsministerin bekräftigt. Kritik an dieser Position findet sie unverständlich.

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MÜNCHEN. Im Streit über eine OTC-Freigabe des Notfallkontrazeptivums Levonorgestrel bleibt die CSU bei ihrer strikten Ablehnung. "Für ein Festhalten an der bisherigen Rezeptpflicht gibt es gute Gründe", sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) der Nachrichtenagentur dpa in München mit Blick auf die anstehenden Bundestags-Beratungen.

Die "Pille danach" sei keine Halsschmerztablette. "Es handelt sich vielmehr um ein starkes Medikament, das in den Hormonhaushalt der Frauen eingreift. Die Folge können heftige Nebenwirkungen sein." Kritik an dieser Position sei unverständlich, sagte Huml, die selbst Ärztin ist.

Die SPD-Politikerin Hilde Mattheis hatte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) aufgefordert, seine Ablehnung zu überdenken. Der Bundestag wird am Donnerstag über Anträge von Linken und Grünen beraten, die heutige Verschreibungspflicht aufzuheben. Auch die SPD ist dafür.

Die diesjährige GMK-Vorsitzende Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) aus Hamburg erklärte im Vorfeld: "Das Thema ist zwar nicht im Koalitionsvertrag der großen Koalition festgeschrieben, aber wir werden es von Länderseite sicherlich nicht auf sich beruhen lassen." Die "Pille danach" werde auch im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz auf der Agenda stehen.

Bis zum Mittwochnachmittag hatten rund 12.700 Menschen eine Online-Petition unterzeichnet, die eine OTC-Freigabe für Levonorgestrel fordert. Rund 2200 Stimmen werden noch benötigt. (dpa/bee)

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