KV Sachsen

Rabattverträge für Impfstoffe verletzen Therapiehoheit!

Rabattverträge für Impfstoffe sind der KV Sachsen ein Dorn im Auge. Sie sollen abgeschafft werden, fordert Vorstands-Vize Dr. Vogel - und ergreift eine erste Maßnahme.

Veröffentlicht:

DRESDEN. Die KV Sachsen (KVS) hat die Gesundheitsministerkonferenz der Länder aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass die Rabattverträge von Impfstoffen abgeschafft werden. Um ihren Appell zu unterstreichen, hat die KVS einen Brief an Staatsministerin Christine Clauß (CDU) geschickt, wie es in einer Mitteilung heißt.

"Den Vertragsärzten über Rabattverträge vorzuschreiben, welche Impfstoffe zum Einsatz kommen dürfen, stellt einen unzulässigen Eingriff in die Therapiehoheit der Vertragsärzte dar", kritisiert Dr. Claus Vogel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen.

Zudem bestünde die Gefahr von Lieferengpässen, wie sie in der Vergangenheit bereits aufgetreten sind. Das habe zur Folge, dass Impfwillige weggeschickt werden müssen, was unnötigem Ärger in den Praxen hervorrufe. "Das führt zu einer sinkenden Durchimpfungsrate und steigert die Gefahr eines pandemischen Ausbruchs bestimmter Infektionskrankheiten", warnt Vogel.

Die KVS fordert, die Rabattverträge für Impfstoffe abzuschaffen. Mit dieser Haltung ist sie nicht allein: Auf dem 117. Deutschen Ärztetag in Düsseldorf hatte die deutsche Ärzteschaft deutlich gemacht, dass sie die Ausschreibung von Impfstoffen ablehnt. (ths)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen