Apothekenmarkt

Grippe und neue Präparate treiben Umsatz

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FRANKFURT/MAIN. Der Apothekenumsatz ist im ersten Halbjahr um 1,1 Milliarden Euro oder 7,3 Prozent auf 15,52 Milliarden Euro gestiegen, hat das Beratungsunternehmen IMS Health mitgeteilt.

Allein 46 Prozent des Zuwachses gehen dabei auf neue Medikamente gegen Hepatitis C zurück, heißt es.

Die Zahl der abgegebenen Packungen hat im ersten Halbjahr um 5,6 Prozent 796 Millionen zugelegt. Das Plus von rund 42 Millionen Packungen geht zu mehr als der Hälfte auf das Konto von Erkältungsmitteln wie etwa Expectorantien oder topische Rhinologika zurück.

 Grund dafür ist die starke Erkältungs- und Grippewelle zu Beginn des Jahres.

416 Millionen Euro umgesetzt

Im Versandhandel sind seit Jahresbeginn 416 Millionen Euro umgesetzt worden, ein Plus von 8,6 Prozent. Dabei verzeichnet das Segment rezeptfreier Präparate einen überdurchschnittlichen Anstieg (plus 12,3 Prozent auf 331 Millionen Euro).

Hingegen ist der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten um knapp vier Prozent auf 84 Millionen Euro gesunken.

Arzneimittelhersteller und Apotheken haben die gesetzlichen Krankenkassen seit Jahresbeginn durch Zwangsrabatte um 1,7 Milliarden Euro entlastet. Die Abschläge der Hersteller stiegen um 25 Prozent auf 1,155 Milliarden Euro.

Zugunsten der PKV-Unternehmen betragen die Herstellerabschläge 198 Millionen Euro (plus 17 Prozent).

Die Nachlässe der Apotheken sind mit 561 Millionen Euro im ersten Halbjahr praktisch stabil geblieben.Weiterhin stark legen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in der GKV die Einsparungen aus Erstattungsbeträgen für neue Medikamente zu.

327 Millionen der Gesamtersparnis von 1,15 Milliarden Euro für die Kassen entfallen auf die Erstattungsbeträge.

Im ersten Halbjahr 2014 betrug dieser Posten noch 143 Millionen Euro. Erstattungsbeträge werden verhandelt oder festgelegt, nach dem die neuen Medikamente die frühe Nutzenbewertung durchlaufen haben. (fst)

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