Arzneimittel

Abschläge bremsen Ausgaben

Gesetzliche Abschläge haben das Ausgabenplus seit Jahresbeginn um 2,3 Milliarden Euro gedämpft.

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FRANKFURT/MAIN. Die Krankenkassen sind bis einschließlich August um 2,3 Milliarden Euro durch gesetzliche Abschläge entlastet worden.

1,57 Milliarden Euro entfielen davon auf Arzneimittelhersteller (25 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum), 742 Millionen Euro auf Apotheken (minus 0,4 Prozent), meldet das Beratungsunternehmen IMS Health.

Bei den Herstellern ergibt sich die Entwicklung zum einen durch das höhere Rabattvolumen bei Erstattungsbeträgen für neue Medikamente, die mit dem GKV-Spitzenverband ausgehandelt werden.

Denn von den 1,57 Milliarden Euro entfallen im laufenden Jahr bereits 465 Millionen Euro (rund 30 Prozent) auf diesen Posten. Zum anderen ist im Vorjahr ab dem 1. April der Abschlag auf patentgeschützte, festbetragsfreie Medikamente von sechs auf sieben Prozent erhöht worden.

Rabattverträge als Treiber

Die PKV-Unternehmen profitieren von Hersteller-Abschlägen in Höhe von 265 Millionen Euro (plus 15 Prozent als im Vorjahr).

Rabattverträge sind nach wie vor Treiber für eine Herstellerkonzentration im Generika-Markt, berichtet IMS Health. In der GKV kamen im ersten Halbjahr 2015¨ - gemessen an der Zahl abgegebener Packungen die zehn führenden Hersteller auf einen Marktanteil von 51 Prozent.

Betrachtet man nur das rabattgeregelte Segment, decken die Top-10-Hersteller sogar 71 Prozent des Marktes ab. Dieser Wert hat sich seit 2011 nur geringfügig verändert.

Die Arzneimittelausgaben in der GKV haben im zweiten Quartal um vier Prozent zulegt. Seit Jahresbeginn liegt das Wachstum bei 5,9 Prozent, teilte IMS Health mit.

Der Umsatz beträgt von Januar bis einschließlich Juni 15,9 Milliarden Euro, der Absatz in Packungen ist um zwei Prozent auf 351 Millionen gestiegen. Der Umsatz im Apothekenmarkt belief sich im August auf 2,4 Milliarden Euro, die Menge der abgegebenen Packungen legte um ein Prozent zu.

Geprägt ist die Umsatzentwicklung auch weiterhin von den neuen Präparaten gegen Hepatitis C, verschiedene onkologische Therapien und Immunmodulatoren, meldet IMS Health.

KBV und GKV-Spitzenverband haben jüngst in der Rahmenvereinbarung für Arzneimittel sowohl in diesem wie im kommenden Jahr einen Extraposten festgelegt. Darin geht man von jeweils 1,4 Milliarden Euro Ausgaben für Hepatitis C-Präparate aus. (fst)

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