KV

Ärzte in Westfalen-Lippe verschreiben kostenbewusst

Veröffentlicht:

KÖLN. Die KV Westfalen-Lippe (KVWL) nimmt ihre Mitglieder gegen vermeintliche Kritik seitens der AOK Nordwest in Schutz.

"Durch ihre kostenbewusste Verordnung von Arzneimitteln haben die Kassenärzte in Westfalen-Lippe dafür gesorgt, dass die Ausgabensteigerungen der Krankenkassen für Arzneimittel in unserem Landesteil im Jahr 2015 deutlich unter dem Bundesdurchschnitt lagen", sagt der KVWL-Vorsitzende Dr. Wolfgang-Axel Dryden.

Er verweist darauf, dass die gesetzlich Versicherten in Westfalen-Lippe im vergangenen Jahr im Schnitt Arzneimittel für 538 Euro verordnet bekommen hatten, im Bundesdurchschnitt waren es 584 Euro.

Die Differenz bedeute für die Kassen in Westfalen-Lippe eine Ersparnis von 331 Millionen Euro. Während die Arzneimittelausgaben bundesweit um 4,2 Prozent gestiegen sind, waren es in Westfalen-Lippe nur 3,2 Prozent. Das zeige, dass die Ärzte dort besonders kostenbewusst verordneten, betont der KVWL-Chef.

Ihn ärgert deshalb die Überschrift einer Pressemitteilung der AOK Nordwest "Arzneimittel-Ausgaben in Westfalen-Lippe auf Rekordhoch". Das sei irreführend. "Es wird der Eindruck erweckt, als ob die Ärzte in Westfalen-Lippe rekordmäßig viele Arzneimittel verordnen", kritisiert Dryden.

Die AOK weist allerdings in ihrer Mitteilung explizit darauf hin, dass der Verordnungsdurchschnitt in Westfalen-Lippe unter dem Bundesdurchschnitt liegt.

Der Schwerpunkt der Veröffentlichung liegt in der Kritik an den Preisen für neue patentgeschützte Arzneimittel. Hier sieht Kassenchef Tom Ackermann weiterhin politischen Handlungsbedarf. (iss)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System