Pharmadialog

Bald Aus für Ausschreibung bei Impfstoffen?

Um die Versorgung bei Impfstoffen zu verbessern, sollen Ausschreibungen für diese Gruppe in Zukunft nicht mehr stattfinden.

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BERLIN. Der Satz ist eindeutig: "Die Ausschreibungsmöglichkeit in der Impfstoffversorgung hat sich nicht bewährt und soll daher wieder gestrichen werden." So lautet eines der Ergebnisse des Pharmadialogs, die kürzlich vorgestellt worden sind.

Wenn dieser Beschluss, der sich auch im Grundlagenpapier der Regierungsfraktionen im Bundestag zu den Ergebnissen des Pharmadialogs wiederfindet, umgesetzt wird, dann würde eine Forderung des Deutschen Ärztetags von 2014 umgesetzt. Ausschreibungen hätten bei Impfstoffen zu unverantwortlichen Lieferschwierigkeiten geführt, hieß es damals.

Hintergrund ist, dass aufgrund des komplexen Herstellungsprozesses bei Impfstoffen die Bindung an einen Hersteller risikoreich ist. Kommt es dann bei diesem Hersteller zu Problemen in der Herstellung, ist Ersatz für die in Deutschland benötigten Mengen häufig kaum zu bekommen.

So sind derzeit in Deutschland 15 von insgesamt rund 70 Impfstoffen für Wochen bis Monate nicht erhältlich.

Ein weiterer Beschluss des Pharmadialogs, um die Transparenz zu verbessern: Zur Vermeidung von Lieferengpässen bei Impfstoffen soll das Paul-Ehrlich-Institut über Anzahl und Größe von in Deutschland freigegebenen Impfstoff-Chargen informieren können. (ger)

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Kosten und Nutzen

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