Arzneiausgaben

Mondpreise verblassen

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BERLIN. Hersteller, Apotheken und gesetzlich Versicherte tragen gut ein Fünftel der Brutto-Arzneimittelausgaben zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von IMS Health für das Jahr 2015.

Demnach haben die Kassen rund 30 Milliarden für Arzneimittel ausgegeben. Brutto lagen die Ausgaben bei rund 38,4 Milliarden Euro. Entlastung schaffen jedoch die Herstellerabschläge von sieben Prozent und die Rabattverträge, zusammen rund 5,2 Milliarden Euro.

Dazu kommen die Apothekenzwangsabschläge (1,1 Milliarden Euro) und die Zuzahlungen der Patienten, die sich auf mehr als zwei Milliarden Euro summierten. Der Wert der Kassenausgaben fällt unterschiedlich aus: Das Gesundheitsministerium rechnet laut IMS mit 37 Milliarden , die Apothekerverbände mit 32,9 Milliarden Euro.

Die Untersuchungen relativieren den "Sovaldi®-Effekt". Die neuen Hepatitis-C-Therapien kosteten die gesetzlichen Krankenversicherer im Jahr 2015 rund 1,35 Milliarden Euro. Der Druck auf das System durch die teure Innovation bleibe aber nicht in dieser Weise aufrecht erhalten, sagte Dr. Frank Wartenberg von IMS Health am Donnerstag.

"Die ersten Kohorten sind durchtherapiert." Die Zahlen für das erste Quartal wiesen auf einen Rückgang der Therapien hin. Hochgerechnet dürften sie die Kassen 2016 demnach weniger als eine Milliarde Euro kosten, schätzte Dagmar Wald-Eßer von IMS Health.

Insgesamt entwickelten sich die GKV-Arzneimittelausgaben mit einem Plus von rund zwei Prozent im ersten Quartal 2016 moderat. (af)

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