Explodierte Fabrik

Lieferengpass bei Piperacillin/Tazobactam

In China explodiert eine Fabrik – das verursacht Lieferengpässe bei einer wichtigen AntibiotikaKombination.

Veröffentlicht:

KÖLN/BERLIN. Die Explosion in einer Produktionsstätte in China ist Hauptgrund für einen derzeit existierenden Lieferengpass bei der Antibiotika-Kombination Piperacillin/Tazobactam.

In dieser Fabrik wird ein Großteil des weltweit verfügbaren Wirkstoffs produziert, teilen die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) und der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker mit.

"Diese Wirkstoffkombination wird wegen ihres breiten Wirkspektrums bei verschiedenen schweren Infektionen – auch Krankenhausinfektionen – eingesetzt und ist ein unentbehrliches Medikament", so Professor Winfried Kern, Vorstandsmitglied der DGI.

Die immer wieder auftretenden Lieferengpässe konterkarieren nach Angaben von Dr. Katja de With, Leiterin der klinischen Infektiologie der Uniklinik Dresden, die Bemühungen um eine rationale Antibiotikaverordnung und die Eindämmung von Resistenzen.

"Ein Grund für die Lieferengpässe ist der extreme Preiswettbewerb vor allem bei generischen Wirkstoffen", erklärte Dr. Martin Hug, Direktor der Apotheke der Uniklinik Freiburg.

Hersteller verlagerten deshalb die Produktion in Schwellenländer, die aber nicht über die westlichen Sicherheitsstandards verfügten und deshalb für Produktionsprobleme anfälliger seien.

Ein weiterer Grund sei die Konzentration der Roh- und Wirkstoffproduktion in den Händen weniger Anbieter. Auch weltweit steigende Nachfrage nach Antibiotika seien ursächlich für Lieferengpässe. (HL)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert