Nutzenbewertung

IQWiG legt Vorbericht zu PET bei Epilepsie vor

Das IQWiG hat seinen Vorbericht zu PET und PET/CT bei Epilepsie veröffentlicht. Danach lassen sich Nutzen und Schaden mangels Studien derzeit nicht beurteilen.

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KÖLN. Welchen Stellenwert die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) allein oder kombiniert mit einer Computertomographie (CT) haben kann, um epileptogene Zonen im Gehirn vor einer möglichen Operation zu lokalisieren, ist derzeit Gegenstand einer Untersuchung des IQWiG. Die vorläufigen Ergebnisse hat das Institut jetzt veröffentlicht.

Mangels Studien sei es nicht möglich, belastbare Schlussfolgerungen zum patientenrelevanten Nutzen der PET oder der PET/CT zu ziehen, so das IQWiG.

Bis zum 5. November 2013 können interessierte Personen und Institutionen schriftliche Stellungnahmen zu diesem Vorbericht abgeben.

Weltweite Fachliteratur durchsucht

Ziel der vom G-BA in Auftrag gegebenen Untersuchung sei es, herauszufinden, welchen Nutzen - oder Schaden - die PET oder PET/CT im Vergleich oder als Ergänzung zu herkömmlichen diagnostischen Verfahren bietet, erinnert das Kölner Institut in einer Mitteilung.

Wissenschaftler des IQWiG hätten deshalb die weltweite Fachliteratur nach Studien durchsucht, in denen Auswirkungen der Diagnostik mittels PET oder PET/CT auf gesundheitliche Aspekte untersucht wurden, die für Patienten fassbare Konsequenzen haben.

Zum Beispiel könnten die Diagnoseergebnisse - und eine entsprechend angepasste Therapie - dazu beitragen, dass epileptische Anfälle ganz ausbleiben oder seltener auftreten, dass Patienten unnötige Eingriffe erspart bleiben oder dass sich ihre Lebensqualität verbessert.

Frage muss unbeantwortet bleiben

Allerdings sei die Suche nach solchen direkt vergleichenden Interventionsstudien erfolglos geblieben, sodass die Frage nach dem patientenrelevanten Nutzen und Schaden der PET oder PET/CT bei Epilepsie unbeantwortet bleiben müsse.

Zusätzlich hätten die IQWiG-Forscher auch nach Studien gesucht, in denen die diagnostische und prognostische Güte der PET oder PET/CT untersucht wurde, das heißt die korrekte Identifikation der epileptogenen Zonen und die korrekte Vorhersage der patientenrelevanten Endpunkte wie etwa der postoperativen Anfallsfreiheit.

Dazu habe das IQWiG zwar eine ganze Reihe von Studien identifizieren können, die Diagnosestrategien mit PET oder PET/CT untersuchten, so das Institut.

Allerdings seien deren Daten für die Fragestellung des Berichts nicht verwertbar gewesen.

"Weitere Studien notwendig"

Die Wissenschaftler des IQWiG halten deshalb weitere Studien für notwendig: Dabei wäre ein Studiendesign sinnvoll, bei dem PET oder PET/CT zusätzlich bei denjenigen Patientinnen und Patienten eingesetzt wird, bei denen eine konventionelle Diagnostik keinen hinreichend klaren Befund liefert.

Danach könnte man den Behandlungserfolg vergleichen, gemessen an der Anfallsfreiheit der beiden Gruppen.

Aussagekräftig seien diese Ergebnisse aber nur, wenn im PET- beziehungsweise im PET/CT-Arm der Studie keine weiteren diagnostischen Instrumente eingesetzt werden, die PET oder PET/CT also operationssteuernd ist. (eb)

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