Darauf hat Ulrich Weigeldt, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes in einer Pressekonferenz im Vorfeld der Eröffnung des 107. Ärztetages in Bremen hingewiesen. Dabei kritisierte er Beschlüsse einzelner Landesärztekammern, die unterschiedliche Qualifikationsvoraussetzungen für die Anerkennung des neuen Facharztitels formuliert hatten. Weigeldt: "Wir hoffen darauf, daß der Ärztetag hier Klarheit schafft, die Entscheidungen korrigiert und Allgemeinärzte und Praktiker nicht benachteiligt werden."

In diesem Zusammenhang warnte der Verbands-Vorsitzende auch vor einer Aufweichung des Kölner Beschlusses. Die Wieder-Einführung eines Facharztes für Allgemeine Innere Medizin - also ohne Schwerpunkt - wie dies in den Kammern Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz betrieben werde, lehnte Weigeldt kategorisch ab. Die Aufgaben des ehemaligen Internisten ohne Schwerpunkt würden ohne weiteres vom neuen Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin übernommen werden können.

Darüber hinaus überraschten Hausärzteverband und Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände mit einer gemeinsamen Erklärung zur künftigen Vergütungsregelung. In der "Bremen Erklärung" sprechen sich beide Seiten für die Aufrechterhaltung der derzeitigen Aufteilung des Honorarvolumens zwischen der fachärztlichen und hausärztlichen Versorgung aus. GFB und Hausärzteverband vereinbarten zudem, keine Forderung nach Veränderung der jeweiligen Honorarvolumina als Folge der veränderten Gebührenordnungen zu stellen. Schließlich wird der Gesetzgeber aufgefordert, die derzeitig gültige Regelung dauerhaft gesetzlich zu verankern. Seit Wochen befürchten Hausärzte, daß nach der Einführung der Regelleistungsvolumen Honorarverwerfungen zu ihren Lasten die Folge seien.

Diese Gefahr wird vor allem nach der vom Gesetzgeber vorgesehenen Aufhebung der Budgets und der Einführung morbiditätsgestützter Regelleistungsvolumen im Jahr 2007 gesehen. Dies solle nun mit der gemeinsamen Erklärung verhindert werden, so der Hausärztechef weiter. Von dieser Regelung solle nur dann abgewichen werden, wenn es nachweislich zu einer Leistungsverlagerung zwischen Haus- und Fachärzten gekommen ist.

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